Die Fähigkeit, situationsadäquat Kräfte explosiv, maximal und auch repetitiv zu entfalten, gehört zu den fundamentalen Eigenschaften des menschlichen Organismus und bildet eine wichtige Voraussetzung für die Bewältigung verschiedenster motorischer Aufgaben in Beruf, Freizeit und Sport. Entsprechend nimmt die Diagnose des Kraftverhaltens im Rahmen präventiver und rehabilitativer Fragestellungen einen zentralen Stellenwert ein.
Durch intensive Forschungsbemühungen konnte man in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe neuer Erkenntnisse zu den Anpassungsprozessen nach Krafttraining und zu den Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Kraftfähigkeiten gewinnen, die ihrerseits die Ausdifferenzierung der Kraftdiagnostik maßgeblich beeinflusst haben.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen macht es sich der vorliegende Beitrag zur Aufgabe, über den derzeitigen Kenntnisstand zur Theorie und Praxis der Kraftdiagnostik zu berichten. Die wesentliche Grundlage stellt dabei die Strukturanalyse der motorischen Eigenschaft Kraft dar. Aus dieser wird zunächst abgeleitet, welche Kraftparameter im präventiven und rehabilitativen Bereich wichtig sind. Darauffolgend werden die messtechnischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten zur Erfassung verschiedener Kraftparameter beschrieben. Schließlich erfolgt die Darstellung wichtiger praktischer Aspekte bei der Durchführung von Kraftdiagnosen.
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Schlumberger, A., Schmidtbleicher, D. Grundlagen der Kraftdiagnostik in Prävention und Rehabilitation. Manuelle Medizin 38, 223–231 (2000). https://doi.org/10.1007/s003370070022
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003370070022