Abstract
Der Erfolg des künstlichen Kniegelenkersatzes wird entscheidend durch die Wahl eines geeigneten operativen Zugangsweges mitbestimmt. Neben bestmöglichen Expositionsverhältnissen wird ein gewebeschonendes und an anatomischen Strukturen orientiertes Vorgehen angestrebt, um potentielle Komplikationen im Bereich des Kniestreckapparats soweit wie möglich zu vermeiden und eine frühzeitige Mobilisation der Patienten zu erreichen.
Im Rahmen der Primärendoprothetik stehen mit dem medialen und lateralen parapatellaren sowie dem medianen Zugangsweg seit langem Schnittführungen zur Verfügung, die bei gegebener Indikation unumstritten eine hervorragende Exposition des gesamten Kniegelenks gewährleisten. Gemeinsam ist diesen Techniken, dass die exzellente Exposition des Kniegelenks mit einer sehr invasiven Schnittführung und konsekutiver Verletzung der Integrität des Kniestreckapparats erreicht wird. Seit Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre zeigt sich v. a. im Bereich der Primärendoprothetik der Trend, durch physiologischere Schnittführungen die Integrität des M. quadriceps femoris und insbesondere der Quadrizepssehne zu erhalten. Neben der “medial trivector retaining arthrotomy” sind es insbesondere der Subvastus- und Midvastuszugang, mit welchen diesen Anforderungen Rechnung getragen werden soll.
Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über alle gegenwärtig in der Primärendoprothetik verwendeten Zugangswege zu geben. Neben historischen Hintergründen, Indikationsspektrum und operativer Technik sollen Vor- und Nachteile der einzelnen Techniken aufgezeigt und diskutiert werden.
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Scheibel, M., Thomas, M. & von Salis-Soglio, G. Operative Zugangswege in der Primärendoprothetik des Kniegelenks. Orthopäde 31, 934–946 (2002). https://doi.org/10.1007/s00132-002-0383-0
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