Zusammenfassung:
Im Rahmen einer Gruppenerkrankung wurden verdächtige Lebensmittel (Thüringer Mett und Ausgangsmaterial) sowie Stuhlproben von Erkrankten und Mitarbeitern des betroffenen Lebensmittelbetriebes einer breiten bakteriologischen und virologischen Untersuchung unterzogen, die ein negatives Ergebnis erbrachte. Im Anschluss daran erfolgte eine parasitologische Untersuchung der Lebensmittel. In diesem Rahmen wurden Sarcosporidien in Thüringer Mett als Auslöser der Erkrankung identifiziert. Es ist bekannt, dass Rindund Schweinefleisch mit Sarcosporidien belastet sein können. Im Rahmen der Fleischuntersuchung gibt es jedoch keine ausdrücklichen Hinweise oder spezifischen Vorgaben, um die Sarcozysten zu erkennen. Vorliegende Falldarstellung einer durch Sarcosporidien ausgelösten lebensmittelassoziierten Gruppenerkrankung soll auf eine möglicherweise bisher unterschätzte Gefahr hinweisen. Es werden Möglichkeiten zum weiteren Vorgehen diskutiert.
Abbreviations
- FLHVO:
-
Fleischhygieneverordnung
- HACCP:
-
Hazard Analysis Critical Control Points
- LAVES:
-
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
- LFGB:
-
Lebens- und Futtermittelgesetzbuch
- NLGA:
-
Niedersächsisches Landesgesundheitsamt
- PCR:
-
Polymerase-Ketten-Reaktion
- RT-PCR:
-
Real-time Polymerase Ketten-Reaktion
- VTEC:
-
Verotoxinbildende Escherichia coli
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Eingegangen: 15. Dezember 2007
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Böhmler, G., Brügmann, M., Djuren, M. et al. Sarcosporidien in Thüringer Mett als Auslöser einer lebensmittelassoziierten Gruppenerkrankung: eine bisher unterschätzte Gefahr?. J. Verbr. Lebensm. 3, 4–10 (2008). https://doi.org/10.1007/s00003-007-0318-0
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