Zusammenfassung
Das Verfahren der Wahl in der Behandlung der offenen Frakturen ist die primäre operative Versorgung: An erster Stelle steht die mechanische Reinigung, die Spülung und die Wundausschneidung; danach folgt die Stabilisierung der Fraktur durch eine gewebeschonend durchgeführte Osteosynthese.
Nachuntersucht wurden 307 operativ stabilisierte offene Frakturen aus dem Zeitraum 1973 bis 1979 durchschnittlich ca. drei Jahre nach dem Unfall. Die Knocheninfektrate beträgt bei den offenen Unterschenkelfrakturen durchschnittlich 8,5%, bei den offenen Frakturen der übrigen Lokalisation 4,9%. Am Unterschenkel wird die Osteitisrate bei Anwendung des Fixateur externe seit 1977 bei den zweit- und drittgradig offenen Frakturen auf 5,5% gesenkt.
Wegen verzögerter Frakturheilung bei alleiniger Anwendung des Fixateur externe ziehen wir bei den zweit-und drittgradig offenen Unterschenkelfrakturen die sogenannteKombinationsosteosynthese vor: Die Fraktur wird zunächst exakt reponiert und mit Zugschrauben, gelegentlich auch durch eine Zweilochplatte unter Kompression gesetzt. Danach wird zusätzlich der Fixateur externe angebracht. Außerdem empfielt es sich bei den offenen Unterschenkelfrakturen grundsätzlich, eine autologe Spongiosa-Transplantation durchzuführen, um die häufig verzögerte Frakturheilung zu beschleunigen.
Abstract
Primary operative care with debridement and the soft tissue protective osteosynthesis is the method of choice in the management of open fractures.
A follow-up study of 307 so treated fractures was performed over an average of 3 years after the initial trauma. The overall rate of osteomyelitis was 8.5% in below knee compound fractures and 4.9% in all other areas.
During the past two years while using the external fixation device in 2nd and 3rd degree compound fractures in the lower leg the osteomyelitis rate was reduced to 5.5%.
In the 2nd and 3rd degree compound crural fractures due to the delayed bone healing with the external fixation method alone we recommend the so called “combination osteosynthesis” in which a screw or a AO-2-hole-plate is employed additionally.
Furthermore it seems essential to perform an autologous cancellous bone graft in these fractures to reduce the long healing time.
Literatur
Jend, H.-H., M. Heller, H. Schöntag, H. Schöttle: Eine computertomographische Methode zur Bestimmung der Tibiatorsion. Fortschr. Röntgenstr. 133 (1980), 22–25.
Stolle, D., P. Naumann, K. Kremer, D. A. Loose: Antibiotika-Prophylaxe in der Traumatologie. Springer, Berlin-Heidelberg-New York 1980.
Wysocki, S., K. H. Jungbluth, J. Gruss: Antibiotika-Prophylaxe bei offenen Frakturen. Arch. orthop. Unfall-Chir. 62 (1967), 18–22.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Schöttle, H., Schöntag, H., Langendorff, H.U. et al. Ergebnisse der operativen Stabilisierung bei 307 offenen Frakturen. Unfallchirurgie 7, 256–259 (1981). https://doi.org/10.1007/BF02589670
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02589670