figure 1

Dr. med. Dirk Einecke Chefredakteur dirk.einecke@springer.com

Patienten, die sich allgemeinen Gesundheitschecks unterziehen, haben weder eine niedrigere Mortalität noch eine geringere Morbidität als Personen, die keine solchen Checks vornehmen lassen. Forscher des Nordic Cochrane Center hatten 14 randomisierte Studien aus den Jahren 1963 bis 1999 mit über 180 000 Teilnehmern unter die Lupe genommen, in denen der Effekt von Checks — von Herz-Kreislauf- und Stoffwechseltests bis zu Krebsvorsorgemaßnahmen — gegenüber dem Verzicht darauf protokolliert worden war.

Die Gesamtmortalität während der Nachbeobachtung lag bei 75/1000 unter den Kontrollprobanden und bei 74/1000 unter den Teilnehmern an den Gesundheitschecks. Auch in puncto Morbidität, wozu etwa KHK, nicht tödliche Herz- bzw. Hirninfarkte und andere chronische Erkrankungen zählten, ergaben sich keine Vorteile für Teilnehmer an den präventiven Untersuchungen. „Unsere Ergebnisse implizieren nicht, dass Ärzte auf klinisch motivierte Tests und Präventionsmaßnahmen verzichten sollten“, stellen die Cochrane-Forscher klar. Im öffentlichen Gesundheitswesen aber sei es nicht sinnvoll, allgemeine Gesundheitschecks systematisch anzubieten.