Zusammenfassung
Der Artikel präsentiert eine differenzierungstheoretische Lesart der Religionssoziologie von Wolfgang Eßbach. Die von ihm identifizierten Religionstypen Bekenntnisreligion und Rationalreligion, Kunstreligion und Nationalreligion, Wissenschaftsreligion und ritual-technische Verfahrensreligion werden als Teil der Grenzarbeiten zwischen Religion und anderen gesellschaftlichen Bereichen verstanden. Diese Grenzarbeiten können von der Seite der Religion aus (religionsinterne Sakralisierung) ebenso wie von der Seite anderer gesellschaftlicher Bereiche aus (religionsexterne Sakralisierung) erfolgen. Als Interpretationsgrundlage dient die doppelte Differenzierung von zum einen funktionaler Differenzierung und zum zweiten der Ebenendifferenzierung gemäß der Luhmannschen Trias von Interaktion, Organisation und Gesellschaft: Im Verhältnis zur Wissenschaft fokussiert Religion im Typus der Rational- und der Wissenschaftsreligion die Kosmisierung und Rationalisierung der Welt; in der Beziehung zur Politik konzentriert sich Religion im Typus der Nationalreligion auf die kollektive Erregung, in Relation zur Kunst auf die individuelle Erregung; und im Verhältnis zur Bürokratie nimmt Religion im Typus der ritual-technischen Verfahrensreligion speziell die Performativität in den Blick. Die Bekenntnisreligion und die organisationsförmige ritual-technische Verfahrensreligion sind sozialstrukturelle Korrelate funktionaler Differenzierung, in deren Kontext die anderen vier Religionstypen stehen.
Abstract
Wolfgang Eßbach’s Sociology of Religion analyzes developments of religion in Europe since early modern times beyond the alternative of Christian denominations or religious indifference. His theoretical approach is based on historical experience rather than societal differentiation. The article presents a complementary view of the material that Eßbach deals with. It can be understood as boundary work between religion on the one hand and other societal spheres such as science, politics, and art on the other hand. In turn, the boundary work can be taken as an indicator for enhancing societal differentiation as well as for processes of sacralization as a reaction to it. While societal differentiation establishes boundaries between religion and other societal spheres, the latter become charged with religious elements without becoming religion in processes of sacralization.
Notes
Wenn nicht anders benannt, finden sich bei Zitaten Kursivierungen im Original.
Das entspricht dem Luhmannschen Programm der Analyse des Verhältnisses zwischen Semantik und Gesellschaftsstruktur. Rudolf Stichweh (2006, S. 163) hat den Vorschlag gemacht, die Verselbständigung der Produktion von Semantik mit dem Diskursbegriff zu bezeichnen. Dem schließe ich mich an.
Auf der Linie einer Begriffsgeschichte, die sich am Substantiv „Religion“ oder am Attribut „religiös“ orientiert, liegen poststrukturalistische Dekonstruktionen der Konstruktion von Religionsgeschichte. Aufgrund der Beobachtung, dass die entsprechende Semantik ausdrücklich erst seit der frühen Moderne in Europa vorkommt, wird bestritten, dass es in der vormodernen Geschichte Europas und außerhalb Europas überhaupt Religion als einen distinkten Sachverhalt gegeben habe bzw. gebe. Aus der zahlreichen Literatur vgl. nur McCutcheon (1997), King (1999), Fitzgerald (2000, 2007), Peterson und Walhof (2002), Dubuisson (2003), Masuzawa (2005) und neuerdings, mit Blick auf das Judentum, Barton und Boyarin (2016).
Diese Funktionsbestimmung von Religion bleibt im gesamten Werk Luhmanns konstant: Im Buch Funktion der Religion bezeichnet Luhmann Religion als diejenige soziale Sinnform, in der das „Zugleich von Bestimmtheit und Unbestimmbarkeit“ wirksam wird (Luhmann 1982 [1977], S. 30, 36); und im religionssoziologischen Spätwerk heißt es: „Religion garantiert die Bestimmbarkeit allen Sinnes gegen die miterlebte Verweisung ins Unbestimmbare“ (Luhmann 2002 [2000], S. 127).
Vgl. auch Pollack und Rosta (2015, S. 65): „Das Kontingenzproblem selbst kann wohl kaum als religiös bezeichnet werden […], denn Sinnlosigkeit, Leid und Zufälligkeit oder auch Glück und Erfolg stellen Dimensionen der menschlichen Existenz dar, die nicht als solche religiös sind, und es gibt die verschiedensten Formen des Umgangs mit Kontingenzproblemen.“ Allerdings ist die Unterscheidung immanent/transzendent ebenso wenig allein für die Identifikation von Religion brauchbar, was die Autoren jedoch annehmen und ihrer Untersuchung zugrunde legen.
Wolfgang Eßbach schreibt im Zusammenhang von Erstmaligkeit von „außergewöhnliche[m] In-Erscheinung-Treten von etwas Besonderem, Erhabenem, Katastrophischem, Extremem, Transzendentem, Numinosem etc., dem sich irgendwelche religiösen Stimmungen beimischen“ (Eßbach 2014, S. 22).
Thomas Rentsch (2015) unterscheidet die folgenden Dimensionen von Transzendenz: die ontologische und kosmologische Transzendenz, die menschliche Existenz sowie die Sprache.
An funktionalen Bestimmungen von Religion mangelt es nicht. Zudem ist es in der Soziologie „üblich, bei der Erörterung von Funktionssystemen wie Recht, Wirtschaft, Politik, Familie, Religion ganze Listen von Funktionen aufzustellen. Das kann man tun, denn das Unterscheidungsschema Problem/Problemlösung läßt sich auf sehr verschiedene Weisen anwenden. So kann man es als Funktion der Religion ansehen, Trost zu spenden, Ängste zu besänftigen, Sinnfragen plausibel zu beantworten, Gemeinschaft in kultischem oder auch Glauben bestätigendem Handeln herzustellen. Das alles und mehr. Allerdings verdünnt sich dann die Einheit der Religion zur Einheit einer solchen Liste, die unterschiedlichsten funktionalen Äquivalente brechen das auseinander, was noch als Kernfunktion der Religion gelten kann, und die Frage, ob die Einheit der Liste eine religiöse Einheit ist, müßte mit der Auskunft beantwortet werden, daß die Funktion der Religion eben die Herstellung der Einheit der Liste der religiösen Funktionen sei. Oder man verzichtet an dieser Stelle auf die Angabe einer Superfunktion und setzt stattdessen auf religiösen ‚Sinn‘“ (Luhmann 2002 [2000], S. 119 f.). Beispielsweise fasst Franz-Xaver Kaufmann die entsprechende Diskussion zusammen und führt folgende Funktionen an: „(1) Identitätsstiftung, (2) Handlungsführung, (3) Kontingenzbewältigung, (4) Sozialintegration, (5) Kosmisierung, (6) Weltdistanzierung“ (Kaufmann 1989, S. 85). Einem Religionskonzept der „funktionalen Mehrdimensionalität“ gemäß seien soziale Phänomene dann als religiös zu qualifizieren, wenn „sie mehrere der sechs genannten Funktionen zugleich erfüllen können“ (Kaufmann 1989, S. 88). Allerdings lassen sich die angeführten Funktionen und weitere, in der Literatur diskutierten Funktionsbestimmungen aus der Bearbeitung von Kontingenz ableiten; sie stellen, falls es sich um Religion handelt, Konkretionen der Bearbeitung von Kontingenz unter Rückgriff auf die Unterscheidung immanent/transzendent dar.
„Segmentary, stratificatory and centre-periphery differentiation may persist simultaneously with functional differentiation“ (Müller 2006, S. 177).
Lucien Febvre (1977, S. 74) beschreibt die Situation des dörflichen Lebens im Frankreich der frühen Neuzeit folgendermaßen: „All men’s actions from birth to death were permanently controlled by religion; it regulated the smallest details of one’s work, one’s leisure, what one ate and how one lived; as surely as the church bells rang to signal prayers and offices, religion regulated the rhythms of human life.“ Diese Beschreibung mag überzeichnet sein. Unbestreitbar aber dürfte sein, dass die kirchliche Kontrolle in der frühen Neuzeit erheblich größer war als sie in der modernen Gesellschaft umfassend möglich ist.
Mittelalterlich etwa: populus, militia, clerus; oder frühneuzeitlich beispielsweise bei Thomasius ([1690] 1705, S. 11–20): geistlicher Stand, weltlicher Stand, Hausstand.
Die Formel wurde vom Greifswalder Rechtsprofessor Joachim Stephani in seiner Schrift Institutiones iuris canonici (11604/21612) geprägt (Klueting 2007, S. 198).
An die Bedeutung des ius emigrandi in diesem Zusammenhang hat mich Hartmann Tyrell aufmerksam gemacht.
Auch auf diesen Sachverhalt hat mich Hartmann Tyrell hingewiesen.
Hingegen war die Unterscheidung zwischen Amt und Person wenigstens ansatzweise und formal in den calvinistisch geprägten Niederlanden bereits frühneuzeitlich ausgebildet (Gorski 2003, S. 71).
Diese fachliche Differenz mag darin begründet sein, dass die Rechtsgeschichte auf Religion in ihrer Beziehung zu einem anderen speziellen gesellschaftlichen Bereich, nämlich zum Recht, blickt, während die Geschichtswissenschaft im Allgemeinen Religion in multiplen Kontexten unter Einschluss sozialer Schichtung untersucht.
An anderer Stelle heißt es jedoch: „Unzureichend ist ebenso die Rede von der Nationalreligion als einer ‚Diesseitsreligion‘, der die Jenseitsorientierung als einem wesentlichen Charakteristikum von Religion überhaupt fehle. Wir werden dagegen zeigen, daß das Modell eines Göttlichen in der Welt der allgemeineren Figur der Inkarnation folgt, die nicht nur auf das Christentum zu beschränken ist“ (Eßbach 2014, S. 744).
Das wussten im Übrigen auch bereits die Kreuzzügler. Der Aufruf zum „heiligen Krieg“ hatte zwar eine religiöse Bedeutung (Bysted 2014), diente aber ebenso der Legitimation anderer Zwecke. Die Kreuzzüge hatten zahlreiche, darunter auch wirtschaftliche, Motive und Folgen. Die wirtschaftlichen Interessen der Söldner führten zu Irritationen und entsprechenden Reaktionen kirchlicherseits (Jaspert 2006, S. 18 f.).
Vgl. Max Weber (1922, S. 554), demzufolge in seiner Zeit „nur innerhalb der kleinsten Gemeinschaftskreise, von Mensch zu Mensch, im pianissimo, jenes Etwas pulsiert, das dem entspricht, was früher als prophetisches Pneuma in stürmischem Feuer durch die großen Gemeinden ging und sie zusammenschweißte“.
Die Linguistik spricht von Domänen: „[A] metaphor is a structural mapping from one domain of subject matter (the source domain) to another (the target domain)“ (Lakoff 1986, S. 294).
Niklas Luhmann (1997, S. 238) spricht in diesem Zusammenhang vom Vorgang des „Hineincopierens“.
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Danksagung
Ich danke Hartmann Tyrell sowie den Gutachtenden für hilfreiche Kommentare und Hinweise zu einer früheren Fassung des Artikels. Die Arbeit an diesem Beitrag wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines Reinhart Koselleck-Projekts gefördert.
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Krech, V. Operative Durchlässigkeit oder Schließung der Religion? Eine differenzierungstheoretische Lesart der Religionssoziologie von Wolfgang Eßbach. Z Religion Ges Polit 3, 103–130 (2019). https://doi.org/10.1007/s41682-019-00036-7
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