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Dichtungen für die Wasserstoffproduktion per Elektrolyse
Mit Dichtungen für die Elektrolyseure trägt Freudenberg Sealing Technologies zu einer nachhaltigen Wasserstoffproduktion auf Basis von Sonnen- und Windstrom bei. Die Dichtungen ermöglichen einen raschen Aufbau großer Produktionskapazitäten, wie sie für den "Green Deal" benötigt werden.
Bis zum Jahr 2030 könnte die weltweite Produktionskapazität für grünen Wasserstoff auf mehr als 250 Gigawatt steigen, so eine Studie der International Renewable Energie Agency (IRENA). Die dafür benötigten Technologien zur Wasserspaltung mit Hilfe von Grünstrom (Elektrolyse) sind weit entwickelt. Vor allem die Membranelektrolyse, die im Prinzip wie eine Brennstoffzelle in umgekehrter Richtung funktioniert, scheint nach Meinung von Experten besonders geeignet zu sein, um eine intermittierende Produktion mit stark schwankendem Stromangebot zu betreiben. Doch ähnlich wie bei dem etablierten Verfahren der alkalischen Elektrolyse werden Anlagen für die Polymermembran-Elektrolyse bislang nur in kleinen Stückzahlen gebaut. Erst durch die verstärkten Klimaschutzpläne in China, Europa und den Vereinigten Staaten ist eine Serienproduktion attraktiv geworden. Mittlerweile planen erste Hersteller sogenannte "Gigafactories", in denen Elektrolyseure mit einem hohen Automatisierungsgrad zu deutlich geringeren Kosten gebaut werden können.
Dichtungen für eine automatisierte Montage
Ein solches Produktionskonzept benötigt jedoch Komponenten, die von Anfang an auf eine weitgehend automatisierte Montage ausgelegt sind. Das gilt besonders für die Dichtungen, die für die sichere Medientrennung während der Elektrolyse sorgen. Eine Herausforderung stellt dabei schlicht die Bauteilgröße dar: Zum Einsatz kommen zum Teil Dichtungen mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter. Das erschwert nicht nur die Handhabung, sondern stellt auch hohe Anforderungen an die Einbauqualität, damit die Flächenpressung gleichmäßig ausfällt und die Dichtheit über der Lebensdauer gesichert ist.
Eine Lösung von Freudenberg basiert darauf, den Dichtungswerkstoff direkt auf das Funktionsteil aufzuspritzen. Ein vergleichbares Verfahren wendet das Unternehmen bereits für die Produktion von Gasdiffusionslage in Brennstoffzellen an. Alternativ könne die Dichtung auf einen speziellen Träger ausgebracht oder in diesen eingelegt werden, der dann wiederum gut zu transportieren und zu verbauen ist. "Im Prinzip stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen wie bei der Abdichtung großer Batteriegehäuse in Elektrofahrzeugen", erläutert Robert Lidster, Technical Director Gaskets bei Freudenberg. "Deshalb können wir unsere Expertise auf den Markt für Elektrolyseure übertragen." Auch im Umgang mit Wasserstoff habe Freudenberg durch die Arbeit an Brennstoffzellenkomponenten mehr als 20 Jahre Erfahrung gesammelt. Mittlerweile entwickelt das Unternehmen in seinem Münchner Entwicklungszentrum sogar komplette Brennstoffzellensysteme für den Einsatz in Nutzfahrzeugen und Schiffen.
Individuelle Entwicklung, standardisierte Produktion
"Eine Patentlösung, unabhängig von der Bauform des Elektrolyseurs, gibt es aktuell noch nicht", erläutert Artur Mähne, globaler Vertriebsleiter Hydrogen Technologies. "Deshalb bieten wir unseren Kunden immer eine individuelle Dichtungsentwicklung für seine spezifische Anlage an." Dafür habe Freudenberg Materialien entwickelt, die eine sehr geringe Durchlässigkeit (Permeation) für Wasserstoff aufweisen. Dazu gehören spezielle Kautschuke auf Basis von Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) oder von Fluorkautschuk (FKM). Derzeit werden umfangreiche Tests der verwendeten Werkstoffe gegenüber aggressiven Medienkombinationen in der Elektrolyse durchgeführt. Für die Polymermembran-Elektrolyse seien Freudenberg zufolge bereits Materialien verfügbar, die eine lange Lebensdauer von mehr 50.000 Betriebsstunden versprechen.
Ist die kundenspezifische Lösung einmal gefunden, kann diese weltweit standardisiert in den Werken von Freudenberg Sealing Technologies in hohen Stückzahlen produziert werden. "Damit tragen wir dazu bei, dass die Branche sich aus dem Manufakturstadium in eine Massenproduktion entwickeln kann", so Mähne.
Weitere Informationen: www.fst.com
Hersteller erwarten zweistellige Preissteigerungen bei Rohstoffen
Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Horváth könnte sich Holz bis zum Jahresende um ein Drittel verteuern, Stahl um ein Viertel, Kunststoff um mindestens 20 %. Plötzliche Preissteigerungen sind auch mit dem Beginn einer neuen Normalität in der Pandemiezeit möglich, weswegen nun intelligente Pricing-Strategien gefordert sind.
Die Corona-Krise hat das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei Rohstoffen zur Produktion langlebiger Güter stark aus dem Gleichgewicht gebracht. Während die Hersteller Produktion und Lagerbestände pandemiebedingt herunterfahren mussten, stieg die Nachfrage nach Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen sowie Bau- und Renovierungsmaterialen für Innenräume und Außenanlagen an. Dazu kamen gerade in jüngster Vergangenheit ungünstige Naturereignisse wie extreme Trockenheit oder durch Borkenkäfer verursachte Schäden, die zu Engpässen führen. Lieferketten, die durch Lockdowns unterbrochen oder gestört waren, mussten sukzessiv reaktiviert werden. Zu all dem kam noch der Stau im Suezkanal sowie die Blockade eines der weltweit größten Container-Häfen in China.
In der Folge sind die Rohstoffpreise nahezu explodiert. Im Durchschnitt gab es Preissteigerungen um 30 % seit Herbst 2020 beziehungsweise 20 % seit Jahresbeginn - mit Spitzen von 65 % beispielsweise bei metallischen Sekundärrohstoffen. Den stärksten Anstieg verzeichnet Holz: Hier hat sich der Preis in Deutschland seit September verdoppelt. "Alle zwei bis drei Tage werden die Rohstoffpreise nach oben angepasst. Den Trend geben Nordamerika und China vor, wo die Preise bereits um ein Drittel höher sind als in Europa", sagt Pricing-Experte Danilo Zatta von der Managementberatung Horváth. "Es geht sogar so weit, dass immer mehr Handwerksbetriebe ihre die Arbeit einstellen und Kurzarbeit beantragen müssen, weil trotz hoher Auftragslage einfach zu wenig Rohstoffe am Markt zu beschaffen sind, selbst zu überteuerten Preisen."
Wie jetzt eine aktuelle Horváth-Studie unter mehr als 1.000 Führungskräften aus produzierenden Unternehmen in zwölf europäischen Ländern zeigt, rechnen auch die Hersteller mittelfristig nicht mit einem Ende der Preisspirale. Ganz im Gegenteil: Ob Holz, Stahl oder Kunststoff, Gas oder Methanol - bei nahezu allen Rohstoffgruppen gehen die betroffenen Branchen von weiteren Preissteigerungen im zweistelligen Bereich aus. "Leere Lager, ein eingeschränktes Angebot und eine anhaltend hohe Nachfrage führen zur langfristigen Überstrapazierung der Rohstoffmärkte", so Zatta.
Holzpreis könnte Rekordhoch erreichen
Für Holz erwarten die befragten Hersteller einen Anstieg von bis zu 33 % bis Jahresende. In Großbritannien, wo der Brexit die Holzbeschaffung besonders erschwert, geben die Befragten sogar mögliche Erhöhungen von bis zu 180 % für bestimmte Holzarten an. Als stärkster Treiber wird die anhaltend hohe Nachfrage nach Holzprodukten vor allem für Innen- und Gartenmöbel sowie Terrassen, Balkone, Zäune, Carports bis hin zu vollständigen Holzfertighäusern geannnt. Zudem mussten Schweden, Deutschland, Irland, die Vereinigten Staaten und Kanada ihre normalen Produktionsaktivitäten vorübergehend reduzieren oder unterbrechen. Darüber hinaus haben Grenzsperren zur Begrenzung von Infektionen durch Covid-19 den kommerziellen Transport eingeschränkt und damit Lieferungen verzögert.
18-%ige Preissteigerung für Warmstahl prognostiziert
Bei Warmstahl sind die Preise pro Tonne bereits seit Jahresbeginn um 60 % gestiegen. Die Branche rechnet mit einem weiteren Anstieg um 18 % bis Jahresende. "Aufgrund von massenhaften Auftragsstornierungen zur Coronakrise haben die Stahlproduzenten teilweise komplette Produktionsstätten stillgelegt und die Zwangspause für langwierige Wartungsarbeiten genutzt", so Zatta. "Dann hat sich die Wirtschaft schneller erholt als die Produktionsmengen wieder hochgefahren werden konnte. Dem eingeschränkten Angebot stehen Kunden gegenüber, die ihre Lagerbestände nahezu aufgebraucht haben, um in der Krise bestmöglich liquide zu bleiben, und jetzt wieder füllen wollen."
Preis für Kunststoff wieder auf Rekordhoch
Die unerwartet schnelle konjunkturelle Erholung hat auch die Kunststoffpreise stark in die Höhe getrieben, da dieser Rohstoff in großen Mengen für nahezu alle langlebigen Güter wie Immobilien, Autos, Möbel und Haushaltsgeräte benötigt wird, die allesamt eine sprunghaft angestiegene Nachfrage verzeichnen. Auch für kurzlebige Konsumgüter werden trotz Nachhaltigkeitstrend große Mengen an Plastik benötigt, da aus hygienischen Gründen zur Ansteckungsvermeidung vermehrt auf Plastikverpackungen für Lebensmittel und Take-away-Produkte gesetzt wird. Dazu kommen Lieferungsengpässe durch Extremwetter in den USA, deren Energieversorgung durch eine Kältewelle gestört war. In der Folge sind Kunststoffmaterialien wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) so teuer wie seit Jahr 2015 nicht mehr. Zu weiteren Rohstoffen, die von starken Preissteigerungen betroffen sind, gehören Kupfer, Eisenerz, Öl, Palladium und Rhodium. Auch Materialien sowie Halbfertigprodukte verzeichnen starke Preisanstiege, was vor allem die Möbelindustrie hart trifft.
Trotz Preissprüngen kurzfristig handlungsfähig sein
Plötzliche Preissteigerungen für Rohstoffe werden Horváth-Experte Zatta zufolge auch nach der Pandemie an der Tagesordnung sein, da Extremwetterereignisse, Infrastrukturstörungen, Finanzmarktentwicklungen, Handelskonflikte und Logistikprobleme auf den zunehmend strapazierten Verkehrsadern zunehmen und sich die Folgen durch den hohen Grad an Globalisierung unmittelbar und stark auswirken.
"Die Erhöhungen werden weiterhin oft so plötzlich kommen, dass sich Hersteller in der Zange von Lieferanten wiederfinden, die höhere Preise verlangen, mit Kunden auf der anderen Seite, an die eine Erhöhung nicht unmittelbar weitergegeben werden kann", so Zatta. "Kurzfristige Handlungsoptionen bestehen beispielsweise darin, Preise auf Grundlage von vorausschauenden Preisindizes anzupassen, das Angebot zu segmentieren, um die Preise zu differenzieren, sowie mit Zuschlägen zu arbeiten". Bei Preisanpassungen sollten dem Experten zufolge drei Regeln beachtet werden: Erstens sollten sie gezielt und systematisch geplant werden. Zweitens sollten Erhöhungen differenziert und selektiv an die Kunden weitergegeben werden, beispielsweise nach Marktsegment, Vertriebskanal oder Produktgruppe. Drittens ist eine frühzeitige und transparente Kundenkommunikation notwendig. Mindestens die wichtigsten Kunden sollten gezielt über die Preiserhöhungen und ihre Hintergründe aufgeklärt werden. Über das Controlling sind dann die unmittelbaren Auswirkungen zu überprüfen, um bei negativen Kundenreaktionen schnell gegensteuern zu können.
Über die Studie
Für die "Internationale Marktstudie zum Anstieg der Rohstoffpreise" der Managementberatung Horváth wurden von März bis Juli 2021 insgesamt 1.041 Führungskräfte produzierender Unternehmen aus Europa befragt. Die Branchen teilen sich auf in Automotive, Möbel und Einrichtung, Haushaltsgeräte und weitere Elektronik sowie Verpackung.
Mehr Informationen: www.horvath-partners.com
Batteriedeckel aus SMC - Was Composites für die Elektromobilität leisten können
Während sich metallische Werkstoffe für den Bau von Batteriegehäusewannen etabliert haben, stehen bei den Batteriedeckeln verschiedene Werkstofflösungen im Wettbewerb. Gute Verwendungseigenschaften weisen unter anderem Sheet Moldung Compounds auf. Welche mechanischen, thermischen und geometrischen Eigenschaften der Deckel erfüllen muss, erläutert der Beitrag.
Die schnelle Entwicklung der Elektromobilität hat die gesamte Werkstoffentwicklung vor neue Herausforderungen gestellt. Besonders die Batterie, ein Herzstück der Elektrofahrzeuge, stellt ausgesprochen hohe Anforderungen an die eingesetzten Materialien und Lösungen. Bei dem Batteriegehäuse, der sogenannten Wanne, stellen metallische Werkstoffe in Profilform, vor allem Aluminium und spezielle Stähle, bezüglich der Crashanforderungen eine etablierte Lösung dar.
Bei den Batteriedeckeln stehen verschiedene Lösungen in Wettbewerb. Je nach Konzept und Hersteller werden metallische Werkstoffe wie Aluminium oder Stahl sowie nichtmetallische Materialien wie Kunststoffe beziehungsweise deren Kombinationen eingesetzt.
Der Batteriedeckel muss dabei fünf wichtige funktionale Merkmale erfüllen.
Mechanische Eigenschaften
Das Batteriegehäuse besteht hauptsächlich aus Aluminium- beziehungsweise Stahlprofilen, es kann allerdings auch im Aluminiumdruckverfahren hergestellt werden. Es beherbergt die Zellen, die Kühlung, die Verkabelung und schützt die Batterie vor Crashschäden. Außerdem ist das Gehäuse ein Teil der gesamten Fahrzeugstruktur. Für die mechanischen Anforderungen des Batteriedeckels ist faserverstärkter Kunststoff (SMC) eine passende Lösung, die folgende Vorteile bietet:
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Gute Zug- und Biegefestigkeit erhöhen die Steifigkeit.
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SMC ermöglicht die Verteilung dieser Eigenschaften über das gesamte Bauteil.
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Verwendung verschiedenster Fasertypen und Glaskugeln ist möglich.
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Mögliche Fasersysteme, wie uni- und multidirektionale sowie randomisierte Schnittfasern erhöhen die mechanischen Eigenschaften.
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Lokale Verstärkungen der Wanddicken unterstützen diese Verbesserungen und
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stabile und vorhersehbare Eigenschaften im breiten Temperaturbereich von minus 60 bis 150 °C und darüber hinaus. Versprödung und Schmelzen beziehungsweise ein Aufweichen treten nicht auf, was für diesen Werkstoff spricht.
Flammwidrigkeit und Temperaturbeständigkeit
Im Falle eines Batteriebrandes hat der Insassenschutz höchste Priorität, damit die Passagiere rechtzeitig das Fahrzeug verlassen können, das Elektrofahrzeug muss den sogenannten Run away test bestehen. Ein Brand kann entstehen, wenn folgende Faktoren eintreten:
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elektrische Überladung, Kurzschluss, Fehlfunktion der Steuerelektronik
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mechanische Einwirkungen, wie zum Beispiel ein Crash des Fahrzeugs.
Im Brandfall können Flammen oder heiße Gase mit Temperaturen von bis zu 1100 °C auftreten, die feste Partikel der Zellen beinhalten, also wie ein Sandstrahlgebläse wirken. Dünne Blechdeckel widerstehen hier nur kurzzeitig, weshalb zusätzliche Platten aus Stahl oder Geweben verwendet werden müssen, um die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.
SMC bietet hier folgende Vorteile:
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Die Nutzung von unterschiedlichen Füllstoffen ergeben höchste Flammwidrigkeiten.
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Durch die Verwendung von einer Faserverstärkung wird eine Formstabilität und elektrische Isolation garantiert.
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Es gibt kein Spontanversagen aufgrund von Erweichen (Thermoplaste) oder Schmelzen (Metalle).
Teilegeometrie und Werkzeugkosten
Batterien aus dem Bereich der Elektromobilität haben in der Regel große Dimensionen und ein komplexes Design, um die Zellmodule, Elektronik, Verkabelung und Kühlung aufnehmen zu können. Das führt zu reliefartigen Deckelformen, die als Metallversion nur durch einen mehrstufigen Tiefziehprozess hergestellt werden können.
SMC bietet hier folgende Vorteile:
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Herstellung mit nur einem Werkzeug
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Bauteilhöhen von 20 bis 800 mm im gleichen Teil möglich
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umlaufender Rand einschließlich Dichtungsnut ausführbar
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Materialschwindung ist einstellbar, auch als sogenannte Nullschwinder
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partielle Wandstärkenerhöhungen für die Flammwidrigkeit möglich
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einstufiger Herstellprozess im Fließpressverfahren.
Bei der Montage gewinnt die Geometriegenauigkeit der SMC-Deckel eine besondere Wichtigkeit, wodurch die Dichtungspressung optimiert und der fast verzugsfreie Deckel einfach montiert werden kann. Hier ist das SMC den metallischen oder thermoplastischen Lösungen deutlich überlegen.
EMV Abschirmung
Wie alle Kunststoffe hat SMC - im Gegensatz zu Metallen - keine elektromagnetische Abschirmwirkung. Daher müssen SMC-Bauteile mit einem zusätzlichen Bauteilen, beispielsweise aus Blech oder Folie, großflächig verbunden werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Trotzdem bleibt ein SMC-Deckel mit entsprechender Abschirmungshilfe als Systemlösung funktions- und wettbewerbsfähig.
Emission
Da sich die Batteriegehäuse mit dem Interieur im Karosserieinnenraum befinden, sind Anforderungen an die Emissionseigenschaften zu erfüllen, beispielsweise hinsichtlich flüchtiger organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC). Dies stellt folgende hohen Anforderungen an:
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die chemische Zusammensetzung des Basisharzes
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das sorgfältige Rezeptieren
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die für die Aushärtung verantwortlichen Stoffe wie Initiatoren oder Inhibitoren
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die Sauberkeit in der Halbzeugproduktion
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die Kontrolle des Herstellungsprozesses.
All diese Elemente sind entscheidende Voraussetzungen, um die Emissionswerte unter Kontrolle zu bringen und nachhaltig zu garantieren. Dieser Herausforderung stellt sich die SMC-Industrie und hat mittlerweile bewiesen, die notwendigen Mittel und Fähigkeiten zu haben, um die geforderten Emissionswerte zu erreichen.
Das Zusammenwirken aller oben genannter Faktoren zeigt, dass Batteriedeckel aus SMC eine technische, die Sicherheit verbessernde und wirtschaftliche Alternative zu Bauteilen aus metallischen Werkstoffen darstellen. Bei einigen Fahrzeugen haben SMC entsprechend bereits Verwendung in der Serienproduktion gefunden.
Mehr Informationen: www.avk-tv.de
Niederdruckspritzgießen von Schmelzklebstoffen zum Schutz von Elektronikbauteilen
Das auf Polyamid-Schmelzklebstoffen basierende Niederdruckspritzgussverfahren (Low Pressure Molding, LPM) bietet zahlreiche wirtschaftliche, konstruktive und ökologische Vorteile gegenüber traditionell eingesetzten Methoden.
Das vor über 30 Jahren von Henkel entwickelte Spritzgussverfahren (damals unter dem Namen Macromelt Molding) wird zunehmend für den Schutz von elektronischen Komponenten in den Bereichen Medizintechnik, Energieerzeugung und Industrieautomation, Heizung-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie Beleuchtungstechnik eingesetzt. Dabei werde die schnelle Umspritzung empfindlicher Bauteile mit Schmelzklebstoffen auf Polyamid-Basis in Kombination mit entsprechenden Verarbeitungsanlagen und kostengünstigen Spritzwerkzeugen ermöglicht.
Da die hierbei eingesetzten Technomelt-Klebstoffe von Henkel nicht abrasiv seien und im Vergleich zu herkömmlichem Spritzguss mit deutlich geringerem Druck eingespritzt werden, sinke das Risiko der Beschädigung von empfindlichen Bauteilen nach Angabe des Unternehmens während des LPM-Prozesses erheblich. Die Technologie eigne sich somit insbesondere für den Schutz von empfindlichen Bauteilen, wie z. B. Leiterplatten oder Stecker-Kabelverbindungen.
Matthew Hayward, Global Key Account bei Henkel für Power & Industrial Automation, betont: "Für mich stellen die Technomelt-Schmelzklebstoffe einen spannenden Teil unseres Portfolios im Bereich des Leiterplattenschutzes dar. Das LPM-Verfahren bietet zahlreiche Vorteile, die herkömmliche Verguss- oder Beschichtungsverfahren nicht bieten können. Die Möglichkeit, das Material nur dort aufzutragen, wo es tatsächlich benötigt wird, ist ein großer Vorteil. Das ermöglicht es, eine Anwendung zu 'skylinen' (nur die empfindlichen Komponenten zu schützen) und durch einen wesentlich geringeren Materialeinsatz Gewicht zu reduzieren."
Michael Otto, Key Account Manager im Bereich Engineering Adhesives für Niederdruckspritzgussverfahren bei Henkel, ergänzt: "Im Gegensatz zu herkömmlichen Zwei-Komponenten-Gießharzen sind die beim LPM-Verfahren eingesetzten Polyamide Thermoplaste. Die Zykluszeiten sind mit wenigen Sekunden deutlich kürzer als herkömmlichen Vergussverfahren und es werden keine flüchtigen Bestandteile freigesetzt.
Weitere Informationen: www.henkel.com.
SMG übernimmt von Lohmann das Geschäft mit wiederverwendbaren "Drape Tapes"
Die niederländische Soest Medical Group (SMG) hat mit Wirkung zum 1. September 2021 das Geschäft mit wiederverwendbaren "Drape Tapes" und das damit verbundene Know-how von Lohmann erworben. Die Akquisition umfasst die Produkte DuploMED VP6141 und DuploMED 2806, die für den Markt der wiederverwendbaren OP-Tücher bestimmt sind, sowie den weltweiten Kundenstamm von Lohmann für diese Produkte.
Lohmann sieht diese Akquisition als Teil seiner Unternehmensstrategie und der jüngsten Neuausrichtung auf seine Kernkompetenzen und Schwerpunktbereiche. "Wir sind davon überzeugt, dass unser breit gefächertes Leistungsangebot den Kunden die Lösungen bietet, die sie benötigen, um wettbewerbsfähig zu sein. Wir wissen aber auch, dass dies nur möglich ist, wenn wir unsere Ressourcen so effizient und effektiv wie möglich einsetzen", erklärt Dr. Jörg Pohlman, CEO von Lohmann.
"SMG freut sich, seine Eurotape-Marke für wiederverwendbare Drape Tapes zu stärken, und ich bin zuversichtlich, dass die Kunden von dieser Transaktion profitieren werden, indem sie einen einzigen Ansprechpartner für alle ihre medizinischen Klebprodukte haben", fasst Hans van der Meer, CEO von SMG, zusammen. Darüber hinaus passe diese Akquisition gut zur Strategie von SMG, sich auf bestimmte Nischenmärkte im Bereich der medizinischen Klebstoffe zu konzentrieren. Somit werde die Position von SMG auf dem Gesamtmarkt gestärkt.
Beide Unternehmen gehen davon aus, dass der Übergang bis Ende September 2021 mit der vollen Unterstützung der Fachleute sowohl von Lohmann als auch von SMG sowie mit ausreichenden Lieferungen zur Deckung des Kundenbedarfs erfolgen wird.
Weitere Infos: www.lohmann-tapes.com / www.eurotape.com
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Aus der Branche. Adhaes Kleb Dicht 65, 4–11 (2021). https://doi.org/10.1007/s35145-021-0526-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s35145-021-0526-2
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