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Ein Jahr danach: Erste empirische Ergebnisse der Ausschreibungen für Windenergie an Land gemäß EEG 2017

One Year After: First Empirical Findings of Onshore Wind Energy Tendering in Accordance with the German Renewable Energy Sources Act 2017

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Zeitschrift für Energiewirtschaft Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Zum 1. Januar 2017 trat die sechste Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft. Insbesondere für die Windenergie an Land waren mit dem Gesetz weitreichende Änderungen verbunden. Basierend auf dem Wunsch nach mehr Marktintegration und -kompatibilität sowie einer erhöhten Kosteneffizienz wurde die Einführung von marktbasierten Ausschreibungen beschlossen.

Inzwischen sind die ersten drei Ausschreibungsrunden abgeschlossen. Der Beitrag evaluiert die Ergebnisse und analysiert, inwieweit die Leitgedanken des Gesetzes erfüllt wurden. Dabei werden mehrere positive Entwicklungen herausgearbeitet: Neben dem erwarteten forcierten Wettbewerb deuten vor allem die Gebots- und Zuschlagswerte auf massive Kostensenkungspotenziale hin. Andere Entwicklungstendenzen sind kritisch zu betrachten: Die Privilegierung der Bürgerenergiegesellschaften, ursprünglich zur simulierten Angleichung der Bieterchancen normiert, konterkariert die Kostensenkungspotenziale in erheblichem Maße. Die Analyse verdeutlicht, dass eine massive Überprivilegierung der Bürgerenergiegesellschaften vorliegt, die Wettbewerbsverzerrungen und die Gefährdung des kontinuierlichen Ausbaus zur Folge hat. Zugleich führt das Ausschreibungssystem in seiner derzeitigen Form zu erheblichen regionalen Disparitäten, die insbesondere die südlichen Bundesländer betreffen. Der Beitrag schließt mit 10 Thesen und Politikempfehlungen.

Abstract

The sixth amendment of the German Renewable Energy Sources Act (Erneuerbare-Energien-Gesetzes [EEG]) came into force at January 1st, 2017. Especially regarding onshore wind energy, it includes fundamental changes. Having set raised market integration as well as market compatibility and cost-efficiency as the main three goals, market-based tendering shall be the instrument to reach them.

Meanwhile, the first three calls have been completed. This enables the opportunity for a first evaluation of the tendering as a system to fund onshore wind energy in Germany and a comparison of the criticism which came along with the newest amendment. At first glance, several improvements can be found: Especially a—previously expected—forced competition on the market but also low bid and tender values show a massive potential of cost reduction. However, the analysis further shows that energy cooperatives are disproportionally privileged, which leads to a distortion of competition and the risk of a future non-continuous development. Additionally, the current system results in regional disparities, coming along with disadvantages especially for the southern states. 10 suggestions for improvement show possible answers concerning the main shortcomings.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3

Notes

  1. Da der 1. November als ursprünglich vorgesehener Termin auf einen gesetzlichen Feiertag in Nordrhein-Westfalen fiel, verschob sich das Fristende um einen Tag.

  2. Die Möglichkeit der geringfügigen Überschreitung ergibt sich wie einleitend beschrieben aus § 32 Abs. 1 EEG 2017, wonach Zuschläge so lange erteilt werden, bis die Zuschlagsgrenze erreicht oder überschritten wird. Letzteres ist bei allen drei Ausschreibungen wie ersichtlich in unterschiedlichem, aber stets geringem Maße der Fall.

  3. Weitergehende Analysen zu den Geboten und ihre grafische Aufarbeitung – beispielsweise in Form von Boxplots – sind nicht möglich, da die vollständigen Daten von der BNetzA nicht veröffentlicht werden. Grund hierfür ist laut Auskunft der BNetzA die damit verbundene Möglichkeit eines strategischen Bieterverhaltens.

  4. Zwar wird offiziell keine Zielmarke angegeben; in den Veröffentlichungen der BNetzA findet jedoch indirekt eine Ausschlussquote von unter 5 % als Referenzwert Anwendung (BNetzA 2017a, S. 3).

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Correspondence to Leon Arvid Lieblang.

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Ankündigung für das Heft-Inhaltsverzeichnis

Dieser Beitrag evaluiert die ersten drei Ausschreibungsrunden im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2017. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen hinsichtlich Gebots- und Zuschlagswerten und der Kosteneffizienz, der Überprivilegierung der Bürgerenergiegesellschaften sowie regionalen Disparitäten. Er schließt mit Politikempfehlungen.

Anhang

Anhang

 

Tab. 4 Aufschlüsselung der Gebote
Tab. 5 Erfolgsquote von BEG und weiterer Bieter

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Lieblang, L.A. Ein Jahr danach: Erste empirische Ergebnisse der Ausschreibungen für Windenergie an Land gemäß EEG 2017. Z Energiewirtsch 42, 315–328 (2018). https://doi.org/10.1007/s12398-018-0232-4

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