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Elektorale Erfolgsbedingungen der NPD in Gemeinden Sachsens

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Conditions of electoral success of the National Democratic Party of Germany in Saxon municipalities

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Zusammenfassung

Aufgrund des rasanten Aufstiegs der AfD wird der NPD sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Forschung mittlerweile nur noch selten Aufmerksamkeit zuteil. Häufig vernachlässigt wird allerdings, dass die NPD auf Gemeindeebene nach wie vor vertreten und auch elektoral erfolgreich ist. Jedoch nicht überall gleichermaßen. Auf Basis eines most-similar-case-designs untersucht der Beitrag daher die Erfolgsbedingungen der NPD in sächsischen Gemeinden zur Bundestagwahl 2013. Unter Verwendung von Aggregatdaten von 438 sächsischen Gemeinden und mittels räumlicher Fehlermodelle werden insgesamt 14 Hypothesen getestet, die drei Gruppen von Erklärungsfaktoren entstammen: kulturelle demand-side, materialistische demand-side sowie interne supply-side-Faktoren. Die empirischen Analysen zeigen, dass kulturelle Erklärungsfaktoren den Stimmenanteil der NPD am stärksten beeinflussen, wohingegen die Wirkung materialistischer Gemeindefaktoren durch Drittvariablen konditioniert wird. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass die NPD im Wesentlichen von günstigen kommunalen Rahmenbedingungen profitiert und nur im begrenzten Maße Einfluss auf den eigenen Wahlerfolg nehmen kann.

Abstract

Owing to the rapid rise of the Alternative for Germany (AfD), the public and academia seldom turn their attention to the National Democratic Party of Germany (NPD) anymore. The fact that the NPD has maintained its electoral support and continues to be represented at the municipal level is frequently neglected, however. This does not apply to the same extent to all municipalities, though. Based on a most-similar-case-design, the article analyzes the conditions of the NPD’s electoral success in Saxon municipalities in the 2013 German federal elections. Using macro data on 438 Saxon municipalities and applying spatial errors models, the analysis tests 14 hypotheses. These hypotheses were derived from three groups of factors: cultural demand-side, materialistic demand-side and internal supply-side variables. The results indicate that cultural factors have the strongest impact on the NPD’s electoral success in Saxon municipalities, whereas the effect size of materialistic factors is conditioned by other variables. Overall, the findings illustrate that the NPD largely benefits from favorable contextual conditions at the municipal level. The party’s ability to influence its electoral success itself are limited, however.

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Abb. 1
Abb. 2

Notes

  1. In Anlehnung an Mudde (2007, S. 49) wird zwischen rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien unterschieden. Die NPD ist demnach eine klassisch rechtsextreme und die AfD eine rechtspopulistische Partei.

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  3. Gestützt wird dieser Befund durch die hohe Korrelation des Zweitstimmenanteils der NPD zur Bundestagswahl 2017 mit den Anteilen der vorangegangenen Bundestagswahlen, die für 2013 0,69 und für 2009 sowie 2005 0,60 beträgt.

  4. Obgleich die theoretische Begründung beide Ebenen umfasst, kann die eigentliche Untersuchung aufgrund fehlender Umfragedaten nur auf der Makroebene erfolgen (siehe Abschn. 3 und 4). Makrodaten haben allerdings gegenüber Umfragedaten den Vorteil, dass die bekannten Probleme von Umfragen wie soziale Erwünschtheit (Hooghe und Reeskens 2007, S. 184), nicht wahrheitsgemäße Antworten oder Item-Nonresponse (Stöss 2009), die vor allem bei der Untersuchung rechtsextremer Parteien zu starken Verzerrungen führen können, nicht auftreten.

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  7. Aus diesem Grund besteht zwischen den Hypothesen H1i sowie H3ii und H4 auch kein Widerspruch. Relative Deprivation infolge kommunaler Arbeitslosigkeit (H1i) führt bei intensiverem Kontakt mit der Fremdgruppe zur Wahrnehmung von Statusungleichheit. Im Falle von H3ii ist der (wahrgenommene) Kontakt aufgrund der Kriminalitätsassoziation negativ. In beiden Fällen verstärken sich Ressentiments eher, als sich zu reduzieren.

  8. Die Anzahl der Abgeordneten in der Gemeindevertretung spiegelt auch den elektoralen Erfolg der NPD bei Gemeinderatswahlen wider, der wiederum durch die anderen Erklärungsfaktoren beeinflusst wird. Bivariate Analysen würden daher den Effekt der Abgeordnetenanzahl überschätzen. Um der Drittvariablenkontrolle Genüge zu leisten, werden deshalb multivariate Regressionsmodelle berechnet, die den reinen Effekt abbilden. Zusätzlich wurden die Modelle auf Multikollinearität und die erklärenden Variablen auf Interkorreliertheit getestet. Verstöße gegen die Modellannahmen waren nicht festzustellen. Siehe auch Abschn. 3.3 und 4.

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Download references

Danksagung

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Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Reinhold Melcher.

Anhang

Anhang

 

Tab. 3 Deskriptive Statistiken der verwendeten Variablen. (Die Quellen wurden zuletzt am 23.07.2017 geprüft)
Abb. 3
figure 3

Graphische Visualisierung des Optimierungsalgorithmus. Die Abbildung zeigt die Entfernung eines Gemeindezentroids (schwarzer Punkt) zum nächstgelegenen Grenzübergang (roter Punkt). (Eigene Darstellung. Die Raumdaten stammen vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie. Die Informationen zu den 32 Grenzübergängen vom Sächsischen Innenministerium sind unter http://www.verwaltungsatlas.sachsen.de/13802.htm verfügbar [Zuletzt geprüft am 27.07.2017])

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Melcher, R. I’m still here. Z Vgl Polit Wiss 12, 365–397 (2018). https://doi.org/10.1007/s12286-018-0383-z

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