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Ist denn alles Politikberatung?

Anmerkungen zum Begriff und der Diagnose institutionalisierter Kooperation

Is it all just “Politikberatung” in Germany?

Remarks on the Term and the Diagnosis of Institutionalized Cooperation

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Zusammenfassung

Der Beitrag liefert Anregungen für die politikwissenschaftliche Beschäftigung mit Politikberatung. Aufbauend auf der klassischen Unterteilung in Dezisionismus und Technokratie existiert der Bedarf nach neuen realistischen Modellen und Theorien der Politikberatung. Dabei sind in der wissenschaftlichen Beschäftigung insbesondere zwei zentrale Aspekte zu beachten: (1) der verwendete Begriff der Politikberatung und (2) die Diagnose veränderter Staatlichkeit. Insbesondere wird eine Ausweitung der Begriffsverwendung in Deutschland herausgearbeitet und auf die notwendige analytische Abgrenzung von Public Affairs und Lobbyismus eingegangen. In Bezug auf die veränderte Staatlichkeit wird vor überzogenen Einschätzungen gewarnt und eine empirische Fundierung daraus abgeleiteter Schlussfolgerungen eingefordert.

Abstract

The article focuses on the scholarly study of policy advice and political consulting in Germany. Based on the classic separation of decisionism and technocracy the development of new realistic models and theories is necessary. When working towards this goal, two aspects must be taken into account: (1) The analytic need for clarity in the use of the term “Politikberatung” and (2) the changing role of state and government. A special emphasis must be put on the imprecise and extensive use of “Politikberatung” in Germany, which often not only comprises policy advice and political consulting, but also—and increasingly—activities such as public affairs and lobbying. A clear analytic separation of these terms is required, because blurring the borders will hinder the development of adequate middle range theories. Likewise the article stresses the necessity to empirically validate any conclusions from often exaggerated diagnoses about new modes of governance.

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Notes

  1. Für ausführliche Hinweise zu diesem Artikel danke ich der Redaktion der PVS und Petra Dobner.

  2. Die Verfasserinnen und Verfasser haben zunächst die Ad-hoc-Gruppe und später den Arbeitskreis Politikberatung der DVPW gegründet, ein umfassendes Handbuch Politikberatung herausgegeben (Falk et al. 2006), die Zeitschrift für Politikberatung gegründet und herausgegeben und zahlreiche Konferenzen zum Thema organisiert und durchgeführt.

  3. Vgl. etwa Heinrich Tiemann, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, auf einer Konferenz der Bertelsmann-Stiftung, „Von der Beraterrepublik zur gut beratenen Republik?“, Berlin 28.–29. Januar 2009.

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Siefken, S. Ist denn alles Politikberatung?. Polit Vierteljahresschr 51, 127–136 (2010). https://doi.org/10.1007/s11615-010-0004-1

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