Die Möglichkeiten der Vorbeugung ambulant erworbener Pneumonien (CAP) und invasiver Pneumokokken-Erkrankungen (IPD) sind mit der Einführung des Konjugatimpfstoffes Apexxnar® weiter verbessert worden.

"Pneumokokken-Erkrankungen sind die häufigste impfpräventable Todesursache", betont Prof. Mathias W. Pletz, Jena. Pneumonien nähmen aktuell wieder zu und träten auch als Superinfektion bei COVID-19-Patienten auf, warnte der Infektiologe.

Mit dem seit Februar 2022 zugelassenen neuen 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff kann laut Studien im Vergleich zum 13-valenten Konjugatimpfstoff etwa mehr als doppelt so vielen IPD und 60% mehr CAP vorgebeugt werden [1, 2]. CAP sind eine erhebliche Gesundheitsbedrohung. Von den jährlich in Deutschland rund 250.000 stationär behandelten CAP-Patienten sterben knapp 13% noch im Krankenhaus. Überlebe der Patient die Erkrankung, bleibe die Mortalität in den nächsten 10 Jahren erhöht, vor allem aufgrund vermehrter kardiovaskulärer Komplikationen, so Pletz. IPD sind im Vergleich zur nicht-bakteriämischen CAP selten, aber besonders schwerwiegend. Das Risiko für IPD sei während der Influenzasaison am höchsten, betont Pletz.

Lang anhaltende Schutzwirkung

Konjugatimpfstoffe stimulierten nicht nur die B-Zell-, sondern auch die T-Zell-Antwort, erklärt der Infektiologe. Es werde eine mukosale Immunität und die Bildung einer länger anhaltenden Schutzwirkung erreicht. Vor allem die Schutzwirkung vor einer nicht-bakteriämischem CAP und die Wirksamkeit bei immunsupprimierten Patienten seien höher als beim Polysacchardimpfstoff. Hinweise gibt es zudem für eine synergistische Wirkung der Konjugatimpfstoffe zur SARS-CoV-2-Impfung, d.h. weniger COVID-19-Diagnosen, -Hospitalisierungen und -Todesfälle bei doppelt Geimpften.

In diesem Pandemie-Herbst: Indikationsimpfungen nicht vergessen und Risikogruppen schützen", 13. September 2022, Veranstalter: Pfizer; Bericht: Roland Fath

1. Bahrs C, et al. Eur Respir J 2022;59(2):2102432; 2. Van der Linden M, Imöhl M, Itzek A. ECCMID 2022, Poster.