Der Stellenwert der instrumentellen Ganganalyse bei der infantilen Zerebralparese

Zusammenfassung

Die instrumentelle Ganganalyse ermöglicht die exakte objektive Dokumentation spastischer Gangstörungen. Neben den Raum-Zeit-Parametern wie Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge und Schrittfrequenz und den Gelenkwinkeln können auch die Gelenkkräfte und -momente, die dynamischen Muskelaktivitäten sowie der Energieverbrauch bestimmt werden. Dadurch eignet sich diese Methode nicht nur zur besseren Diagnostik, sondern auch zur Bewertung des Effekts therapeutischer Maßnahmen. Eine wesentliche Einschränkung stellen allerdings die Spezialkenntnisse dar, die man sich für die Interpretation der Daten aneignen muss. Die umfassende Bewertung eines pathologischen Gangbildes erfordert zusätzlich zu den Ganganalysebefunden immer auch die Berücksichtigung der klinischen und radiologischen Untersuchungen. Neben möglichen technischen Fehlern bei der Datenerhebung ist die individuelle Bewertung der erhobenen Befunde der Hauptgrund für die relativ große Variabilität bezüglich der Therapieempfehlungen.

Abstract

The technique of instrumented gait analysis enables the physician to exactly document spastic gait disorders. Time-distance parameters, joint kinematics and kinetics, dynamic EMG recordings and the measurement of energy consumption provide an extensive insight into gait problems. This method is used not only for diagnostic purposes but also to monitor the effects of therapeutic interventions. A significant limitation is the specialist knowledge necessary to interpret the data. For an adequate assessment, the gait data must be supplemented by clinical and radiological findings. When interpreting gait analysis reports, technical errors must always be born in mind. The subjectivity of individual interpretation is the major reason for the considerable variability in the treatment recommendations for similar patients.