Zusammenfassung
1. Es wird in Anlehnung anP. Trendelenburg über eine Methode der Melanophorenreaktion an der isolierten Froschhaut berichtet. Beim Anstellen der Reaktion sind besonders zu beachten die individuellen wie jahreszeitlichen Schwankungen in der Empfindlichkeit der Frösche, die Isotonie und die Reaktion der Lösung.
2. Auf die Melanophorenreaktion kann, obwohl es unspezifische Reaktionen gibt (Alkaloide und Chloreton), als Methode nicht verzichtet werden, da sie der Erythrophorenreaktion an der Elritze in ihrer Empfindlichkeit weit überlegen ist.
3. Das Melanophorenprinzip ist in 70% Alkohol zu 90% löslich, in Chloroform, Äther und Aceton unlöslich, es wird durch Säure, Alkali und Oxydationsmittel zerstört. Durch schwaches Alkali erfährt es eine erhebliche Wirksamkeitssteigerung.
4. Das Hormon wird in saurer Extraktion durch kurzwelliges Licht zerstört, in alkalischer ist Licht nur bei einer Wellenlänge von 250–220µµ wirksam.
5. Die Reaktion erweist sich als biologische Testmethode, die es gestattet, unbekannte LÖsungen mit einer mittleren Fehlerbreite von 13%, mit einer maximalen von 25% auf ihren Gehalt an Melanophorenhormon zu titrieren.
6. Es gelingt die Darstellung eines Stoffes aus menschlichem Plasma, der alle zur Zeit bekannten chemischen Eigenschaften des Melanophorenhormons aufweist.
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Jores, A. Untersuchungen über das Melanophorenhormon und seinen Nachweis im menschlichen Blut. Z. Ges. Exp. Med. 87, 266–282 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02610492
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