Zusammenfassung
Bei 17 anscheinend gesunden Quecksilberarbeitern und Arbeiterinnen wurden durch die Takatareaktion und Galaktoseausscheidung deutliche Leberparenchymschädigungen in einem großen Prozentsatz nachgewiesen. Die Funktionsstörung der Leber scheint zu den Frühsymptomen der chronischen Quecksilbervergiftung zu gehören.
Außer diesen Leberparenchymschädigungen zeigen Habitus, Erethismus, Lymphocytose bei allen Fällen einen chronischen Intoxikationszustand auf. Wir können klinisch keinen einzigen der Untersuchten als vollkommen gesund erachten.
4 Fälle mit ausgesprochener Quecksilberintoxikation zeigen auch die Symptome der Leberschädigung.
Die Rolle der Leber bei der Quecksilberintoxikation ist also eine wichtige und ein Zusammenhang zwischen Erkrankung der Leber und des Nervensystems bei der Quecksilbervergiftung ist nicht ausgeschlossen.
Eine Abänderung des Beizverfahrens ist unbedingt und dringend notwendig.
Literatur
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Herrn Prof. Dr.Koelsch zum 60. Geburtstage gewidmet von der Abteilung für Gewerbehygiene und Arbeitsmedizin des hygienischen Institutes der deutschen Universität in Prag.
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Tallenberg, D.G. Leberfunktionsprüfung bei Quecksilberarbeitern. Arch. Gewerbepath. 7, 305–315 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02125269
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