Zusammenfassung
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I.
Die negative, paradoxe oder inverse Form der Adrenalinempfindlichkeit fassen wir auf Grund klinischer Daten als eine tatsächlich vorhandene Reaktionsform auf.
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2.
Die Wirkung des Adrenalins ist nämlich eine zusammengesetzte und die Richtung der Wirkung hängt teils von inneren, teils von äußeren Faktoren ab. Von den inneren Faktoren ist am wichtigsten der Zustand der Zellen der reagierenden Organe (Vasoconstrictoren, Vasodilatatoren), sowie der der efferenten vegetativen Nervenendapparate, bzw. der neurocellularen Junktionen. Von den äußeren Faktoren ist der Quantität des eingeführten Adrenalins am meisten Wichtigkeit beizumessen. Die Wirkungsrichtung wird demnach von der Quantität des Adrenalins und dem Zustand der inneren Faktoren gemeinsam bestimmt.
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3.
Die inneren Faktoren aber werden — auf Grund unserer Untersuchungen — anscheinend in erster Reihe von dem Blutdrüsensystem im Wege seiner chemoregulatorischen Wirkungen gelenkt.
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4.
Die bisher angewandten Adrenalinempfindlichkeitsproben (sowohl die subcutane-scheinbare, wie auch die intravenöse-wirkliche) prüften nur teilweise die diesbezüglichen Reaktion des Organismus.
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5.
Die von uns vorgeschlagenetotale Untersuchung der Adrenalinempfindlichkeit des Organismus verlangt erstens die Feststellung der die negative A.-E. auslösenden minimalen Adrenalindosis, zweitens die Feststellung der zur positiven A.-E. erforderlichen minimalen Adrenalinmenge. Diese beiden Dosen zusammengenommen charakterisieren die totale Adrenalinempfindlichkeit des Organismus
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Szondi, L. Beiträge zur Klinik und Theorie der Negativen Oder Paradoxen Adrenalinempfindlichkeit. Klin Wochenschr 4, 1349–1352 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01732267
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01732267