Zusammenfassung
Lignin und GraphitsÄure sind selbstredend nicht Humus. Zum Studium des dispersoidchemischen Reaktionsverhaltens der höchst komplizierten Humusstoffe (Feinbau, Adsorption, Solvatation, Dispergierung und Koagulation usw.) erweisen sich die chemisch und feinbaulich übersichtlicheren Lignine und GraphitsÄuren als geeignete Modellsubstanzen. Bei zunÄchst theoretischen überlegungen darf man die HumussÄure zwischen das Lignin bzw. dessen oxydierte Derivate und die GraphitsÄure stellen. Der allen gemeinsame zyklische Grundchemismus, ihr gemeinsames Verhalten als KolloidsÄuren, die InnenzugÄnglichkeit ihrer Umtauschstrukturen, die Ähnlichen aufladenden Komplexe (— O. H und — COO ... H) erleichtern diesen Vergleich. So besteht ein Zusammenhang zwischen der Hydrophilie obiger Umtaüschkörper und dem atomaren O:C-VerhÄltnis ihrer Gerüstchemismen. Je höher diese VerhÄltniszahlen, um so höher ist die Zahl ionogener und hydrophiler OberflÄchengruppen.
Die gleiche funktioneile AbhÄngigkeit mu\. zwischen dem O:C-VerhÄltnis der angeführten KolloidsÄuren und dem Basenbildungsvermögen bestehen.
Zusammenfassend können zwischen Lignin, HumussÄure und GraphitsÄure folgende, in Tabelle VI verzeichnete übereinstimmungen und Verschiedenheiten festgestellt werden:
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Pallmann, H. Dispersoidchemische Probleme in der Humusforschung. Kolloid-Zeitschrift 101, 72–81 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01519968
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