Zusammenfassung
Unter Koagulationswärme (Q) versteht man die Summe von wahrer Koagulationswärme (WK) und Adsorptionswärme (AW), wenn man mitWK den Wärmeeffekt bezeichnen will, der mit dem übergang Sol → Gel, ohne Mitwirkung eines anderen Stoffes, verbunden ist.
Zur experimentellen Bestimmung vonWK =Q−AW wurde Eisenhydroxydsol thermisch in verschiedener Weise koaguliert und danach am so erhaltenen Gel die Adsorptionswärme mit Kaliumoxalat gemessen.
Es zeigte sich hierbei, daß die beim Vermischen von Eisenhydroxydgel und Kaliumoxalat entstehende Wärme abhängig ist von der Entstehungsgeschichte des Gels, somit keinen definierten Wert hat. DieAW thermisch entstandender Gele liegt über der Koagulationswärme der ursprünglichen Sole.
Auch durch vorangehende Wärmebehandlung des Sols, auch bis zur teilweisen Ausflockung, steigt die Koagulationswärme.
Das ursprüngliche Sol und der zur Trockene eingedampfte Rückstand geben ungefähr den gleichen Wärmeeffekt. Für die dazwischen liegende Wärmebehandlung des Sols (z. B. 2 Proz. Eisenhydroxydsol 48 Stunden 120‡ bei teilweiser Ausflockung) durchläuft die Wärmeentwicklung bei der Einwirkung von Kaliumoxalat ein Maximum.
Die Adsorptionswärme an zwei Eisenhydroxydmineralien ist ungefähr so groß wie die eines lange wärmekoagulierten Gels.
Ein Mischungskalorimeter wird beschrieben, das sich zur Messung der kleinen Temperaturzunahmen (0,05–0,38‡) bewährt hat.
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Dobrowsky, A. über die Adsorptionswärme an wärmekoaguliertem Ferri-(III)-hydroxydsol. Kolloid-Zeitschrift 106, 46–50 (1944). https://doi.org/10.1007/BF01501612
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