Zusammenfassung
Es wird die Frage erörtert, ob Lebensmittel-Zusatzstoffe neben ihrer allgemein toxikologischen Untersuchung auch auf etwaige mutagene Wirkungen zu prüfen sind. Die Möglichkeit der Induktion von Mutationen wird unter Berücksichtigung der Treffertheorie Bowie der Einschränkungen, die hinsichtlich der Gültigkeit dieser Theorie zu machen sind, diskutiert.
Falls überhaupt die Gefahr eines Auftretens zusätzlicher Mutationen durch Lebensmittel-Zusatzstoffe besteht, darf these in ihrer Auswirkung nicht überschätzt werden, da
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1.
die Rate spontan auftretender Mutationen ohnehin relativ hoch ist
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2.
die Gilltigkeit des Konzentration-Zeit-Gesetzes (Treffertheorie) für sehr niedrige Konzentrationen noch nicht hinreichend geklärt ist (Frage eines Schwellenwertes)
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3.
zahlreiche Substanzen infolge Umwandlung und Abbau im Organismus nicht bis in die Keimdrüsen gelangen.
Für die experimentelle Prüfung hat zu gelten, daß eine Übertragung von Versuchsergebnissen auf den Menschen nur sehr bedingt möglich ist.
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Souci, S.W., Lück, H. Lebensmittel-Zusatzstoffe und mutagene Wirkung I. Mitteilung Zur Frage einer etwaigen Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch mutagene Lebensmittel-Zusatzstoffe. Z Lebensm Unters Forch 106, 201–210 (1957). https://doi.org/10.1007/BF01042754
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01042754