Zusammenfassung
Bei der subcutanen Injektion von kolloidalen Eisenhydroxydlösungen kommt es in den ortsständigen Mesenchymzellen zur Bildung eines Eisenpigmentes, das sich weder histologisch noch histochemisch von dem beim Blutabbau gebildeten Hämosiderin unterscheiden läßt: Die organische Trägersubstanz dieses experimentell erzeugten Eisenpigmentes enthält genau wie das Hämosiderin Proteine. Polysaccharide und in geringem Umfang auch Lipide. Nach Entfernung des Eisens mit Salzsäure zeigt der organische Restkörper gleichfalls eine ausgeprägte Basophilie und eine starke Affinität für Eisen. Er kann erneut wieder mit Eisen beladen werden.
Von den organischen Komponenten des Eisenpigmentes werden die Polysaccharide sehr schnell gebildet, die Lipide treten etwas später in Erscheinung.
Da die injizierten Eisenhydroxydlösungen keine organischen Bestandteile enthielten, können wir nunmehr mit Sicherheit sagen, daß diese organischen Substanzen von den eisenverarbeitenden Zellen aktiv gebildet werden. Sie treten nicht zusammen mit dem Eisen von außen in die Zelle ein. Die Bildung dieser sauren Substanzen muß demnach als Reaktion der Zelle auf die Ablagerung des basischen Eisenoxyhydrates angesehen werden.
Bei der Injektion von basischem Bleicarbonat entsteht im subcutanen Bindegewebe ein dem Eisenpigment entsprechendes „Bleipigment“.
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Gedigk, P., Strauss, G. Zur formalen Genese der Eisenpigmente. Virchows Arch. path Anat. 326, 172–190 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00954860
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