Zusammenfassung
Bei den niederen, bei den hoch entwickelten Tierarten und auch beim Menschen wird das Geschlecht des Individuums durch bestimmte körperliche Eigenschaften gekennzeichnet, die von Hunter als sekundäre Geschlechtscharaktere bezeichnet wurden; das Genitale als Ganzes stellte nach seiner Auffassung einen primären Geschlechtscharakter dar, alle übrigen Geschlechtsmerkmale die sekundären. Darwin fand bei Tierarten mit getrennten Geschlechtern eine Abweichung der Reproduktionsorgane bei den Männchen und den Weibchen und faßte deshalb diese Organe als primäre Geschlechtscharaktere auf; er konnte weiter feststellen, daß Geschlechtscharaktere, welche in keinem direkten Zusammenhang mit dem Akte der Reproduktion stehen, nur bei einem Geschlecht angelegt sein können, bei dem anderen aber vollständig fehlen; so kommen z. B. bei den Männchen einzelner Tierarten bestimmte Sinnesorgane oder Bewegungsvorrichtungen vor, die nur dem Zweck dienen, das Weibchen leichter zu erreichen. Es lag nahe, die Entwicklung der die Geschlechter charakterisierenden Eigenschaften in einen Zusammenhang mit der Keimdrüse zu bringen, demjenigen Organe, in dem man schon damals Einflüsse vermutete, die bestimmend auf das Geschlecht des Individuums einwirken sollten.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1924 Julius Springer in Vienna
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Lichtenstern, R. (1924). Einleitung. In: Die Überpflanzung der Männlichen Keimdrüse. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9830-8_1
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