Zusammenfassung
Der Arbeitslehre fällt es im Fächerkanon des allgemeinbildenden Schulwesens immer noch schwer, ihre didaktische Identität und Unersetzlichkeit, ihre Funktion als Bindeglied zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung durch unverwechselbare Leistungen auszuweisen. Man wird dies nicht vorschnell als Ausdruck innerer Schwäche interpretieren, wenn man bedenkt, daß die „Arbeitslehre“ 1964 zum ersten Mal bildungspolitisch artikuliert wurde und ihre Einführung in die Lehrpläne immer noch nicht abgeschlossen ist. Dennoch ist es zumindest verständlich, daß Vertreter traditioneller Fächer mit ungebrochenem allgemeinbildendem Selbstverständnis der Arbeitslehre aus verschiedenen Gründen skeptisch gegenüberstehen und ihr eine Anerkennung als gleichberechtigtes Mitglied im Fächerkanon versagen. Es ist auch verständlich, daß Berufspädagogen das vorberufliche Tun der Arbeitslehre einer dilettantischen Vorwegnahme von Fundamentalia der beruflichen Bildung bezichtigen und ihr einen mangelnden Realitätsbezug vorwerfen.
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Anmerkungen
G. Groth: Fachdidaktik als Kompromiß zwischen Bildungspolitik und Pädagogik — dargestellt am Beispiel der Diskussion um das Fach Arbeitslehre. Münster 1976, Inaugural-Dissertation, S. 246.
Deutscher Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen: Empfehlungen zum Aufbau der Hauptschule. Stuttgart 1965.
Deutscher Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen, a.a.O., S. 41.
Vgl. H. Steffens: Berufswahl und und Berufswahlvorbereitung. Ravensburg 1975.
L. Müller-Kohlenberg: Organisierte Anpassung? In: Betrifft: erziehung, 10. Jahrgang, Heft 4/, S. 30ff.
R. Schulte: Arbeitslehre-Unterricht und Berufswahl (-unterricht). In: WSI-Mitteilungen, 28. Jahrgang, Heft 6/1975, S. 308.
Z. B. G. von Landsberg: Aufgaben und Verfahren der Berufsberatung. Köln 1977 (Beiträge zur Gesellschaftsund Bildungspolitik 14), S. 42ff.
Kohn/F. Latzelsberger: Steuerungsprobleme in Wirtschaft und Gesellschaft — zum Gutachten der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel. Bonn 1977 (Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“ B 18/77), S. 35.
Vgl. H. Dibbern/F.-J. Kaiser/A. Kell: Berufswahlunterricht in der vorberuflichen Bildung. Bad Heilbrunn 1974, S. 13. M. Schröder/H. Steffens: „Von Hauptschülern hätte ich nicht so gezielte Fragen erwartet“. In: Praxis Schulfernsehen, 1. Jahrgang, Heft 1/1976, S. 14.
H. Kohn/F. Latzelsberger, a.a.O., S. 35.
Ebenda
H. Kohn/F. Latzelsberger, a.a.O., S. 33.
H. Dibbern/F.-J. Kaiser/A. Kell: Berufswahlunterricht in der vorberuflichen Bildung. Bad Heilbrunn 1974.
Vgl. L. Müller-Kohlenberg, a.a.O., S. 30ff. und die dort gegebenen Hinweise
G. Groth u.a.: Curriculum kooperativer Berufswahlunterricht. Berlin o.J. (unveröffentlichte Manuskripte).
O. V. : Angebotsmaterial zum Berufswahlunterricht. Berlin o.J., hrsg. vom Senator für Schulwesen Berlin.
Der Senator für Schulwesen (Hrsg.): Inhaltliche Grundlagen für das Fach Arbeitslehre — Pflicht- und Wahlpflichtunterricht der Jahrgangsstufe 9. Berlin 1975, S. 1.
Ebenda
Eigene Zusammenstellung nach: Der Senator für Schulwesen (Hrsg.): Entwurf eines Rahmenplans für das Fach Arbeitslehre — Pflicht- und Wahlpflichtunterricht 7. und 8. Jahrgangsstufe. Berlin 1975, S. 10.
Schulrecht des Landes Berlin. Neuwied: Luchterhand Verlag, o.J. (XIII A III, S. 4, Anmerkg. b).
Deutscher Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen, a.a.O., S. 43.
Ebenda, S. 24.
A. Kell: Didaktische Matrix-Konkretisierung des ‚didaktischen Strukturgitters‘ für den Arbeitslehreunterricht. In: H. Blankertz (Hrsg.): Curriculumforschung-Strategien, Strukturierung, Konstruktion. Essen 1971, (Neue pädagogische Bemühungen 46), S. 41.
P. Werner: Spezielle Aspekte. In: U.-J. Kledzik (Hrsg.): Arbeitslehre als Fach. Hannover 1972. (Auswahl Reihe B 46/47), S. 67.
P.J. Becker/B. Biervert/H.P. Haarland/H. Meyer/R. Meyer-Harter/H.-J. Niessen/K.-H. Schaffartzik: Verbrauchererziehung an den Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen, 2 Bde., Düsseldorf: Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr 1975, Bd. II, S. 403.
W. Quitzow: Produktionsbezug — gemeinsame Grundlage von Arbeitslehre und naturwissenschattlichem Unterricht. In: Die Deutsche Schule, 69. Jahrgang, Heft 1/1977, S. 43.
J. Habermas: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus. Frankfurt/M. 1973 (edition suhrkamp 623), S. 114.
Ebenda, S. 95.
G. Groth, a.a.O., S. 27.
G. Scherhorn: Verbraucherinteresse und Verbraucherpolitik. Göttingen 1975, S. 38ff.
H. Kohn/F. Latzelsberger, a.a.O., S. 29.
G. Scherhorn, a.a.O., S. 73ff, 180ff.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen (Hrsg.): Bericht der Bundesregierung zur Verbraucherpolitik. Bonn 1971.
Ebenda, S. 17.
Der Bundesminister für Wirtschaft (Hrsg.): Zweiter Bericht der Bundesregierung zur Verbraucherpolitik. Bonn 1975, S. 37ff.
Der Senator für Wirtschaft (Hrsg.): Verbraucherpolitische Konzeption des Senators für Wirtschaft für das Land Berlin. Berlin 1976.
Ebenda, S. 28.
Europäisches Büro der Verbraucherverbände (BEUC) (Hrsg.): Consumer Education in School. Brüssel 1976, (unveröffentlichtes Manuskript).
Vgl. den Kurzbericht über eine Tagung des Vereins Deutscher Ingenieure zum Thema „Technik als Schulfach ...“ von G. Schrick in: Die Arbeitslehre, 7. Jahrgang, Heft 4/1976, S. 197ff.
REFA-Schulausschuß: Lernziele und Lerninhalte des Curriculums Arbeitslehre II/Arbeitswirtschaftslehre, Darmstadt 1977
Vgl. dazu: C. Offe: Berufsbildungsreform — Eine Fallstudie über Reformpolitik. Frankfurt/M 1975 (edition suhrkamp 761), S. 37 et passim.
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Steffens, H. (1978). Arbeitslehre zwischen Integration und Desintegration. In: Northemann, W. (eds) Politisch-gesellschaftlicher Unterricht in der Bundesrepublik. Schriften zur politischen Didaktik, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01377-8_23
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