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Welche narzisstischen Phänomene im Umfeld von Management gilt es zu beachten?

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Zusammenfassung

Das dritte Kapitel arbeitet heraus, dass es sowohl konstruktive als auch destruktive Seiten des Narzissmus im Management gibt. Erstere stellt häufig eine Voraussetzung für die Besetzung und erfolgreiche Bewältigung einer Managementposition dar. Narzisstische Phänomene im Management sind aber häufig von destruktiven narzisstischen Verhaltensweisen begleitet, die die Führung belasten, Gruppen- und Teamprozesse erschweren, die Strategie, Struktur und Kultur einer Unternehmung durchdringen und bis zur Existenzgefährdung von Unternehmen reichen können. Daher ist es wichtig, neben personellen auch interpersonelle, interaktionelle und organisatorische Aspekte in einem Management-Coaching unter besonderer Berücksichtigung narzisstischer Phänomene zu beachten. Ein konstruktiver Umgang mit narzisstischen Phänomenen im Rahmen eines Management-Coachings könnte in Zukunft zu einem wichtigen Erfolgsfaktor im Rahmen einer erfolgreichen Personal- und Unternehmensentwicklung – insbesondere der obersten Leitungskräfte – werden.

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Notes

  1. 1.

    Manfred F. R. Kets de Vries studierte u. a. an der Harvard University in Cambridge und arbeitete mit dem Psychoanalytiker Abraham Zaleznik zusammen, der dort Professor of Leadership war. Zaleznik war einer der ersten, der versucht hat, eine Verbindung zwischen Psychoanalyse und Organisationen herzustellen. Kets de Vries ist Wirtschaftswissenschaftler und bildete sich zum Psychoanalytiker weiter. Er arbeitete als Professor of Management Policy and Organizational Behavior an der McGill University in Montreal. Anschließend wechselte er an das Europäische Institut für Unternehmensführung (INSEAD) in Fontainebleau bei Paris.

  2. 2.

    Dr. Michael Maccoby ist Anthropologe und Psychoanalytiker. Seine Ausbildung zum Psychoanalytiker absolvierte er am Mexican Institute of Psychoanalysis unter Erich Fromm. Dr. Maccoby leitete von 1978–1990 das Programm Technology, Public Policy and Human Development an der Harvard University. Er ist Präsident der Maccoby Group in Washington D.C. Dr. Maccoby berät und coacht seit über 35 Jahren Leiter von Unternehmen, Gewerkschaften, Universitäten und öffentlichen Verwaltungen. Sein Artikel Narcissistic Leaders: The Incredible Pros, the Inevitable Cons (2000) gewann den McKinsey Award, der jährlich für die beiden besten Veröffentlichungen im Harvard Business Review vergeben wird.

  3. 3.

    Das Konzept der primären Aufgabe geht ebenfalls auf Bion zurück (Nagel 2007, S. 279). Heute würde man wohl von Unternehmenszweck, Aufgabe oder Mission sprechen.

  4. 4.

    Man denke dabei z. B. an die Entwicklung der Daimler-Benz AG unter der Leitung von Edzard Reuter und Jürgen Schrempp.

  5. 5.

    Dies waren alles Aufgaben, die Dieter Zetsche umgesetzt hat und Daimler damit wieder erfolgreich machte – Anm. d. Autors.

  6. 6.

    The Corporation ist ein kanadischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003, der eine kritische, sehr unkonventionelle Analyse des Verhaltens moderner Großunternehmen und des Kapitalismus liefert. Er wurde von dem Rechtswissenschaftler Joel Bakan geschrieben und von Mark Achbar und Jennifer Abbott produziert.

  7. 7.

    Für den Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) gibt es keine eindeutige Definition. Weit verbreitet ist gegenwärtig die Auslegung der Europäischen Kommission, die CSR als „ein Konzept definiert, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren“ (Europäische Kommission 2001, S. 8; Bassen et al. 2005).

  8. 8.

    Jeworrek, Vorstandsmitglied der Munich Re ist der Ansicht, dass langfristig der Klimawandel ein größeres Problem ist, als die Finanzkrise (Balser und Fromm 2009).

  9. 9.

    Metaphorisch soll in dem Sinn verstanden werden, dass Metaphern sprachliche Bilder sind, mit deren Hilfe die Zusammenhänge und Verknüpfungen eines unbekannten Bereichs modelliert werden. Diese Metaphorik bzw. Analogie soll eine neue Perspektive auf einen bekannten Sachverhalt ermöglichen (Backhausen und Thommen 2003, S. 106f.).

  10. 10.

    Zu den verschiedenen Stufen einer Unternehmenskultur bzw. des Bewusstseins von Unternehmen vgl. insbesondere Beck und Cowan (2007) und Barrett (2006)

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Schneck, C. (2018). Welche narzisstischen Phänomene im Umfeld von Management gilt es zu beachten?. In: Coaching und Narzissmus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53946-0_3

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