Zusammenfassung
Der in der Regel sehr leicht zu diagnostizierende infektiöse Tetanus des Menschen ist zurückzuführen auf die Giftwirkung eines Bazillus, welcher nach seinen Wachstumsbedingungen, seinem Aussehen im mikroskopischen Bilde und seiner mit der Bildung ganz eigentümlicher Riechstoffe einhergehenden Nährbodenzersetzung genügend gekennzeichnet ist. Dieser Bazillus, der zuerst von Nicolaier gesehene und künstlich gezüchtete Tetanusbazillus, bildet ausserordentlich widerstandsfähige Sporen, die häufig in Kulturen am Ende eines dünnen Stäbchens wie eine kugelige Auftreibung hervortreten, so dass man an das Bild einer am Strohhalm hängenden Seifenblase erinnert wird. Das Missverhältnis zwischen Sporendurchmesser und Stäbchendicke kann auch weniger stark ausgesprochen sein, und man findet dann Stecknadel- oder Trommelschlägerformen; gelegentlich sieht man auch Uhrschlüsselformen, wenn nämlich die Sporenanlage nicht endständig, sondern mittelständig zu sein scheint. Ich sage absichtlich „zu sein scheint“, weil in Wirklichkeit die Sporen immer endständig sind und als mittelständig nur vorgetäuscht werden durch Hinzufügung eines zweiten Stäbchens zu dem freien Pol der Spore. Der mit beginnender Sporenbildung immer dünner werdende Protoplast kann übrigens vollkommen verschwinden, und wir bekommen dann die Sporen als freiliegende runde Körper.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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v. Behring, E. (1912). Antitoxische Tetanustherapie. In: Einführung in die Lehre von der Bekämpfung der Infektionskrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34576-4_8
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