Zusammenfassung
In den ältesten bekannten Aufzeichnungen, im Homer und in der Bibel, ist schon von Schlössern und Schlüsseln die Rede, Es muß also damals schon, als die Welt noch jung war, die Nothwendigkeit eines Berschlusses von Haus und Habe empfunden worden sein. Daß die alten Verschlußmittel im Allgemeinen sehr einfach waren, ist anzunehmen. Wie sie speziell beschaffen waren, ist freilich ungewiß. Wir finden, daß alle die leichteren Verschlüsse, die auch jetzt noch da gebraucht werden, wo sie ausreichend sind, sehr zeitig in Anwendung waren, namentlich Vor-steckbolzen, Ketteln, und besonders Riegel in ihren verschiedenen Formen als Schubriegel und als Einfallriegel, die entweder durch einen Riemen aufgezogen ober durch einen Schlüssel einfachster Form gehoben würden, oder auch ganz die Form unserer Klinken hatten, Die Römer benutzten noch lauge zur Verwahrung ihrer Hausthüren von innen vorgelegte Querbalken, wozu in den Ruinen von Pompeji überall die Mauerlöcher zu sehen sind, mähreud sie für inneren Ver-schluß, für Kasten und Schränke, schon künstlichere Einrichtungen hatten. Unter diesen war das lakedämonische Schloß berühmt. Ueberhaupt scheint bei den Römern mit dem Verfall der republikanischen Sitten die Schlosserei sich vervollkonunnemmnet zu haben, und bis auf uns gekommene einzelne Schlüssel beweisen, daß sie in späteren Zeiten bereits Schlösser mit einer Art Eingerichte gehabt haben müssen. Andererseits scheint es, daß Schließvorrichtungen, die nur durch eine Kette mit der Thüre zusammenhingen, also Vorlegefchlösser, früher vorhanden waren als solche, die unseren Thür-schlössern näher standen.
Geheimnisvoll am lichten Tag
Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben,
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.
Goethe.
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Luckenbacher, F. (1867). Schlosserei. Schlösser und feuerfeste Geldschränke. In: Die mechanische Bearbeitung der Rohstoffe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26158-3_5
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