Zusammenfassung
In den folgenden Ausführungen wird auf einen Aspekt der Gendertheorie hingewiesen, der selten thematisiert wird: Es ist der Gewinn, den Menschen, hier speziell Jungen, aus den Erfahrungen einer verzögerten sozialen Anpassung ziehen können. Die Literatur zur Jungenforschung, zur Koedukation sowie zur psychologischen und biologischen Geschlechterforschung bestätigt die im erzieherischen Alltag mehrheitlich beobachteten und beschriebenen Phänomene, wonach Jungen häufig lauter, ungestümer, wilder als Mädchen sind, sich in den Vordergrund drängen, riskanten, rivalisierenden Aktivitäten folgen, Spaß an provokantem abweichendem Sozialverhalten zeigen und dabei trotzdem häufig ein relativ stabiles Selbstbewusstsein entwickeln sowie ein enttäuschungsresistentes Konkurrenzverhalten aufweisen (vgl. u.a. Bischof-Köhler 2011; Pinker 2008; Forster, Rendtorff & Mahs 2011).
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Literatur
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Strobel-Eisele, G. (2015). Verzögerte soziale Anpassung von Jungen. In: Blomberg, C., Neuber, N. (eds) Männliche Selbstvergewisserung im Sport. Bildung und Sport, vol 6. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06247-7_9
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