Zusammenfassung
Die Entwicklung einer Pathoangioarchitektonik der Hirntuberkulose (vgl. Kreislauf und Hirntuberkulose, Dresden 1935. Verlag Th. Steinkopff) mit Hilfe der vollkommenen Gefäßinjektionsmethode hatte die Herstellung völlig fehlerfreier Standardserien für die normale Angioarchitektonik des Gehirns zur Voraussetzung. Die Bemühungen darum schienen lange Zeit vergeblich durch ein fleckiges Aussehen der Präparate mit seltsamen Begrenzungslinien in der Hirnsubstanz, bis sich herausstellte, daß diese artifiziell erscheinenden Differenzen bei der gleichen Tierspezies an der gleichen Stelle und in der gleichen Form immer anzutreffen, kontralateral auch in der anderen Hemisphäre auffindbar und selbst bei den verschiedenen Tierspezies an homologer Stelle vorhanden waren. Es bestand nunmehr kein Zweifel, daß es sich hierbei um angioarchitektonische Feldergrenzen der Rinde handelte. Der Nutzen dieser Feststellung in der Richtung des Lokalisationsprinzips hegt auf der Hand. Bei Koinzidenz der angioarchitektonischen Feldergrenzen mit denen der Cytoarchi-tektonik und Myeloarchitektonik wird der Schluß von morphologischen Differenzen auf Funktionsunterschiede dem subjektiven Ermessen entrückt und objektiv gesichert erscheinen müssen.
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Pfeifer, R.A. (1936). Das Lokalisationsprinzip im Lichte der Angioarchitektonik des Gehirns. In: Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99162-2_17
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