Zusammenfassung
Am 25. Januar 1864 rückten die ersten Bataillone des Preußischen Occupations-Corps in Kiel ein. Sie wurden kalt empfangen, und die ersten Anordnungen des Commandirenden waren nicht geeignet, ein besseres Verhältniß zur Einwohnerschaft anzubahnen. Die Entfernung der deutschen Fahne von der Hauptwache, das Verbot des Exercierens der Freiwilligen, die angeordnete Einziehung der Ehrenwache vor der Wohnung des Erbprinzen, alles das mußte die herrschende Verstimmung noch steigern. Schon nach wenigen Tagen indessen trat ein Umschwung ein. Seit es keinem Zweifel mehr unterlag, daß die Verbündeten nicht an der Eider stehen bleiben, sondern die Räumung Schleswigs mit Waffengewalt erzwingen würden, gewann trotz allen Mißtrauens das rtchtige Gefühl der Massen die Oberhand. Als die Preußen am 1. Februar früh Morgens über die Eider gingen, wurden sie von einer großen Anzahl Kieler im Triumph begleitet. Den verbündeten Armeen und ihrem siegreichen Vordringen gehörte von nun an das Jnteresse der öffentlichen Meinung. Es war wenigstens für ben Augenblick vergessen, das es sich — mindestens nach den amtlichen Erklärungen — nicht um eine Eroberung, sondern nur um die Pfandnahme Schleswigs hanbete. Die Preußen und Oesterreicher kämpften gegen Dänemark, das genügte, ihnen die Sympathien der Bevölkerung zu sichern.
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NA Ungern-Sternberg. (1866). IV. In: Die Herzogthümer. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94521-2_4
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