Zusammenfassung
Der dritte Kongreß für Psychopathenfürsorge hat sich mit der Frage der „Verwahrlosung“ befaßt. Nicht als ob alle Verwahrlosten psychopathisch oder alle Psychopathen verwahrlost wären. Im Gegenteil, niehts hat dem Deutschen Verein zur Fürsorge für jugendliche Psychopathen seit seinen Anfängen mehr am Herzen gelegen, als die Herausstellung der Wahrheit, daß Psychopathie nicht gleiehbedeutend ist mit Minderwertigkeit, sondern daß vielmehr Psychopathen außerordentliehe Lebewesen sind, die ebenso sehr nach der Seite des Großen und Guten aus der Masse der Nichtpsyehopathen herausragen wie nach der Riehtung des Schwachen und Sehlechten. Auch gibt es selbstverständlich Verwahrlosung, die mit Psychopathie niehts zu tun hat. Indessen: ein erheblicher Bruchteil der asozialen Elemente der Gesellschaft ist psyehopathischer Konstitution; und: psychopathische Konstitutionen sind dem Prozeß der Verwahrlosung öfter und stärker ausgesetzt als die normalen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Siegmund-Schultze, F. (1925). Verwahrlosung und Psychopathenfürsorge. In: Bericht über die dritte Tagung über Psychopathenfürsorge. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94453-6_1
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