Zusammenfassung
Nunmehr soll der Fall betrachtet werden, daß mehrere Beweismittel zu einem Beweisthema zur Verfügung stehen, die bereits für sich allein — bei ausreichendem Beweiswert — zur Feststellung der Wahrheit der Behauptung ausreichen würden.
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Literature
Ekelöf, ZZP 75. Bd., S. 294. Ekelöf bringt hier das Gegenbeispiel, daß zwei Unfallzeugen die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs mit 100 km/Std angaben, wobei beide diese Tatsache in der gleichen Lokalzeitung gelesen hatten, beide also durch den gleichen Faktor — nicht unabhängig voneinander — beeinflußt waren.
„Ein Bündel von Hilfstatsachen, die einzeln mit geringer Wahrscheinlichkeit auf eine andere Tatsache hindeuten, kann sich zum Anscheinsbeweis (meist ist es so) oder zum Vollbeweis (immer ist es so) verstärken.“ Kegel, S. 325.
Anders Ekelöf in ZZP 75. Bd., S. 294, der auch Beispiele mit der Glaubwürdigkeit von 10°/o gibt und bei 10 Beweisen von 10% zu einer Glaubwürdigkeit von 55°/o kommt. Macht man die Gegenprobe, daß ein Beweismittel von 10% das Gegenteil mit 90% bestätigt, so kommt es bei 10 Beweisen zu einer Bestätigung des Gegenteils von angenähert 100%. Das bedeutet, die Behauptung wäre nicht mit 55%, sondern mit angenähert 0% bestätigt. Darin liegt ein Widerspruch.
Kegel hält bereits das Problem für verwickelt, daß mehrere Beweismittel eine Behauptung bestätigen. Kegel, S. 325. Um wieviel verwickelter ist das Problem, wenn bei mehreren Beweismitteln die einen die Behauptung bestätigen, die anderen widersprechen, wobei erwartet werden muß, daß alle Beweismittel unterschiedlichen Beweiswert haben.
Ball, V.C.: The Moment of Truth: Probability Theory and Standards of Proof in Essays on Procedure and Evidence, ed. by Roady and Covington, Nashville 1961.
Hier insbesondere deren Zweig Aussagepsychologie. Undeutsch, Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Aussagen, S. 26 ff.
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© 1968 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Schreiber, R. (1968). Mehrere hinreichende Beweismittel. In: Theorie des Beweiswertes für Beweismittel im Zivilprozeß. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92971-7_8
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