Richtlinien für die Wasserbehandlung für bestimmte Kesselbauarten

Zusammenfassung

Es besteht Übereinstimmung darüber, daß für die Speisung der Hochdruck-Kessel das beste Speisewasser gerade gut genug ist. Die Anforderungen, die man an die Beschaffenheit eines solchen Speisewassers stellen muß, werden immer schärfer, je höher die Wassertemperaturen und die Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der Kessel werden [440]. Als entscheidendes Kriterium für die Beurteilung der Anforderungen an die Qualität des Wassers hat sich die spez. Heizflächenbelastung erwiesen [420, 1128, 1371, 1730]. Speisewasser, das für 20 atü und mittlere Dampfleistungen noch gut ist, kann beispielsweise bei 100 atü mit den üblicherweise dann auf das Drei- bis Sechsfache erhöhten Leistungen schon zu ganz erheblichen Störungen führen. Man darf daher vom Gebiet der für Mitteldruckkessel geltenden Verhältnisse nicht ohne weiteres auf das Gebiet des Hochdruckkessels extrapolieren und insbesondere nicht etwa die Resthärte eines aufbereiteten Kesselspeisewassers allein zum Grundpfeiler der Hochdruckkessel-Chemie stempeln [1514, 1550, 1622, 1629]. Hinzu kommen noch Besonderheiten der Höchstdruck-Kessel, von denen mehrfach, aber zu Unrecht behauptet wird, daß für einzelne Bauarten die Notwendigkeit der Versorgung mit einem besonders reinen Speisewasser gar nicht vorliegen soll [1440].