Ganglienzellen

Zusammenfassung

Wer die Abweichungen vom normalen Gewebsbilde ermitteln will, muß wissen, wie die Dinge im gesunden Organ aussehen. Manches wird als krankhaft beschrieben, was der Art wie dem Grade nach in die Breite des Gesunden fällt. Und es ist selbstverständlich, daß der die größte Sicherheit des Urteils haben wird, welcher die normale Histologie der verschiedenen Abschnitte des Nervensystems bis in alle Einzelheiten kennt. Es ist ebenso selbstverständlich, daß wir nur dort pathologische Umwandlungen sicher erweisen können, wo wir über die normalen anatomischen Verhältnisse gut orientiert sind und wo uns die Leistungsfähigkeit unserer Methodik nicht im Stich läßt. Wir erwähnten in der Einführung bereits, daß wir an die histopathologischen Methoden höhere bzw, andere Anforderungen stellen müssen wie an die normal histologischen Färbungen, und daraus ergibt sich ohne weiteres, daß vielerlei Untersuchungsverfahren, die wir für die Aufklärung normalanatomischer Einzelheiten gebrauchen, für die pathologisch-anatomische Analyse keine oder auch noch keine Gelbung haben. Die pathologische Umwandlung der retikulären Neuroglia, der Golgi-Netze, der Beziehungen zwischen Nervenzellen und Nisslschem Grau, der Neurosomen usw. erforschen zu können, ist gewiß ein Ziel aufs Innigste zu wünschen. Aber wir haben nähere und greifbarere Ziele, und so wie die Dinge heute liegen, haben wir uns zunächst vornehmlich auf sie zu beschränken.