Zusammenfassung
Kaum ein anderer Philosoph des 20. Jahrhunderts erlangte solchen Weltruhm und war doch so umstritten wie R., der Enkel des liberalen Reformpolitikers Lord John Russell. Während er in der Wissenschaftswelt durch seine bahnbrechenden Arbeiten über die logische Grundlegung der Mathematik zeitweilig ins Zentrum des Interesses rückte, wurde er der Weltöffentlichkeit vor allem aufgrund seiner unerschrockenen pazifistischen Haltung, seiner Forderung nach größerer sexueller Freiheit und nach anti- autoritärer Erziehung, seines Bekenntnisses zum Agnostizismus, Hedonismus und unorthodoxen Sozialismus bekannt. Die Tatsache, daß ihm der Nobelpreis verliehen und viele andere hohe Auszeichnungen zuteil wurden, kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Zahl seiner Gegner parallel zu seinem politischen Engagement stieg. Wenn auch R. seine weltanschaulichen Überzeugungen deutlich von seinen ›philosophischen Wahrheiten‹ trennte, da seiner Meinung nach Gesellschaftstheorien im Unterschied zur strengen Philosophie wesentlich auf Werturteilen beruhen, so war doch bei ihm der »Drang nach Erkenntnis« aufs engste gekoppelt mit dem leidenschaftlichen Bemühen, an der Schaffung einer humaneren, friedlicheren Welt mitzuarbeiten.
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Schürgers, N.J. (1995). Russell, Bertrand. In: Lutz, B. (eds) Metzler Philosophen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03642-1_246
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03642-1
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