Zusammenfassung
Die Vorfälle von Bruneck machten Cusanus für die öffentliche Meinung zum heroischen Märtyrer für Recht und Freiheit der Kirche. Die Äußerungen des Papstes haben keinen geringen Anteil daran. Vom ersten Protestbreve Pius’ II. vom 27. April 1460 angefangen17 bis zu den großen Exkommunikationsbullen gegen Sigmund hat ihre offizielle Darstellung des Überfalls bis in unsere Zeit die Beurteilung des Kardinals beeinflußt. Für den journalistischen Sekretär des Cusanus, den Humanisten Giovanni Andrea Bussi, der in seiner Begleitung zu Bruneck alles miterlebte, gab es, kaum der Gefahr entronnen, kein Halten, die Ereignisse in düsteren Grundfarben, mit heroisierendem Goldglanz überstreut, aller Welt kund zu tun. Erhalten sind uns die Berichte, die er an Hack und Gasparus Blondus schickte. In der dabei eingeschlagenen Art und Weise erzielte er größte Breitenwirkung. Jedenfalls war die Folge des an den Tridentiner Bischof gerichteten Briefs, daß „am Hofe des Fürsten (Sigmund) und im umliegenden Etschland nun jener Brief überall erörtert“wurde18. Daß die an Blondus, den Sohn des berühmten Flavio, päpstlichen Sekretär und Familiaren des Cusanus, abgegangene Schilderung Bussis an der Kurie schnell die Runde machte, bedarf keiner Erwähnung. Daß sie eine positivere Wirkung hatte als der Bericht für Hack, muß hier aber besonders hervorgehoben werden.
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Literatur
Vansteenbergbe 199 Anm. 4.
So Michael von Natz an Peter von Erkelenz (ohne Datum). Die Belege s. bei Vansteenbergbe 198 ff.
Vgl. Kap. I, Anm. 5.
Aus dem noch ungedruckten Teil des Repertorium Germankum. Martin V., durch H. Prof. K. A. Fink zur Verfügung gestellt.
J. Marx, Verzeichnis der Handschriften-Sammlung des Hospitals zu Cues, Trier 1905, 203.
Vgl. u. a. Koch, Umwelt 79 ff.
Koch, Mensch 60.
Zum Brief an Johann von Eych s. LIV, 3.
Vansteenberghe 30 und 274.
Allgemein dazu Seidlmayer in: Humanismus usw., s. S. 40.
Forcella IV, 80; Raubst 137.
Vansteenberghe 29 Anm. 11.
Raubst 5 f.
J. Burckard, Liber notarum, SS. rer. Ital. XXII, 1, Città di Castello 1907, 425 f. Zu Francesco allgemein s. J. Schlecht, Pius III. und die deutsche Nation, Festschr. G. v. Hertling, Kempten, München 1913, 305–328.
Script, rer. Siles. VIII, 77
Vansteenberghe 235. Dagegen P. Naumann, Sichtung des Alkoran, Philos. Bibliothek 221, 1943/6, 12 f.: Pius hat keine Stelle direkt von NvK übernommen.
R. Haubst, Der Reformentwurf Pius’ des Zweiten, in: Röm. Quartalschr. 49 (1954), 188–242.
Cod. Cus. 221 p. 222 f.
E. Vansteenberghe, Autour de la Docte Ignorance, Beitr. z. Gesch. d. Phil. u. Theol. d. Mittelalters XIV, 2–4 (1915), 139 f.
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Meuthen, E. (1958). Ruf und Lebensftíl. In: Die letzten Jahre des Nikolaus von Kues. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99010-5_4
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