Skip to main content

Zusammenfassung

Der nationale Protest an den Grenzen hat der deutschen Politik nicht nur Schranken gesetzt, er hat auch die in ihr vorhandene Neigung zu nationaler Ausschließlichkeit und Unduldsamkeit einseitig und bis zur äußersten Schroffheit verstärkt. Die Nationalismen steigerten sich überall da, wo sie unmittelbar aufeinanderstießen, gegenseitig in ihrer Heftigkeit. Es ist zu fragen, ob dies seit den Anfängen der Reichsgeschichte unabänderlich gewesen ist und ob sich niemals eine Alternative zwischen verschiedenen politischen Möglichkeiten geboten hat.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Th. Schieder, Die preußische Königskrönung von 1701 und die politische Ideengeschichte. Altpreußische Forschungen 12, 1935, S. 64ff; neue Fassung in: „Begegnungen mit der Geschichte“, 1961.

    Google Scholar 

  2. Bismarck Ges. Werke II, S. 317.

    Google Scholar 

  3. So der preuß. Innenminister von Puttkammer im Jahre 1886.

    Google Scholar 

  4. G. W. XIII, S. 538ff.

    Google Scholar 

  5. Rede im Herrenhaus 6. III. 1872. G. W. XII, S. 252ff., Zitat S. 260.

    Google Scholar 

  6. Rede vom 29. I. 1886 im Preuß. Abgeordnetenhaus. G. W. XIII, S. 166 ff.

    Google Scholar 

  7. Sten. Ber. Frankfurter Nationalversammlung, II, S. 1144.

    Google Scholar 

  8. A. a. O., S. 1145.

    Google Scholar 

  9. Sten. Ber. Frankfurter Nationalversammlung, VII, S. 5207ff.

    Google Scholar 

  10. R. Böckh, Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiet, 1869, S. 16f.

    Google Scholar 

  11. R. Böckh, Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiet, 1869, S. 8.

    Google Scholar 

  12. R. Böckh, Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiet, 1869, S. 14.

    Google Scholar 

  13. Konstantin Rössler, System der Staatslehre, 1857, S. 538 f.

    Google Scholar 

  14. H. v. Treitschke, Politik I., 1918, S. 280.

    Google Scholar 

  15. Darüber im einzelnen Exkurs I.

    Google Scholar 

  16. So der polnische Abgeordnete von Lyskowski am 7. März 1876.

    Google Scholar 

  17. Aegidi am 13. Mai, Walter am 20. Mai 1876.

    Google Scholar 

  18. Mai 1876.

    Google Scholar 

  19. Ph. Zorn, Die deutsche Staatssprache. Verwaltungsarchiv XI, 1903.

    Google Scholar 

  20. Es handelt sich um folgende Urteile: 1) 26. Sept. 1876, Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts I, S. 349ff., 2) 5. Okt. 1897, Entscheidungen 32, S. 395ff, 3) 20. März 1903, Entscheidungen 43, S. 432ff.

    Google Scholar 

  21. So H. Geffcken, Die deutsche Staatssprache und das Grundrecht der Versammlungsfreiheit in Preußen. (Arch. f. öffentliches Recht 20, 1906, S. 1ff.) E. Hubrich, Zur preußisch-polnischen Sprachenfrage; Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts 48, 1904, S. 570ff.; hier heißt es z. B.: „Der Inhalt des Rechtsbegriffs der Staatssprache ist durchaus variabel, und es ist der positiven Rechtsordnung eines Staates, welcher sich eine Staatssprache aneignet, wohl gestattet, den Geltungsumfang des Rechtsbegriffs der Staatssprache auch auf Gebiete auszudehnen, welche vom streng begrifflichen Standpunkt aus nicht in den Bereich einer Staatssprache fallen.“(S. 590) — E. Hubrich, Die Sprachenfreiheit in öffentlichen Versammlungen nach preußischem Recht, Königsberg 1903.

    Google Scholar 

  22. L. Trampe, Sprachenkampf und Sprachenrecht in Preußen und seiner Ostmark, 1908, S. 268ff.

    Google Scholar 

  23. Hans Delbrück, Die Polenfrage, 1894, S. 20.

    Google Scholar 

  24. Preuß. Jahrbücher 1906, S. 566 f. Zitiert bei A. Thimme, Hans Delbrück als Kritiker der Wilhelminischen Epoche, 1955, S. 81.

    Google Scholar 

  25. Preuß. Jahrbücher 129, 1907, zitiert Thimme, a. a. O., S. 89.

    Google Scholar 

  26. George Cleinow, Das polnische Problem und die preußische Ostmarkenpolitik, Grenzboten 73, 1914, S. 577ff.

    Google Scholar 

  27. In der entscheidenden Sitzung des Preußischen Staatsministeriums unter Vorsitz Bülows als Preußischen Ministerpräsidenten, am 5. Oktober 1907, in der der Regierungsentwurf des Vereinsgesetzes verabschiedet wurde, sprach Bethmann Hollweg als Vizepräsident des Staatsministeriums über die Stellung der Parteien zu dem Entwurf des Sprachenparagraphen: „Von den Konservativen wurde entscheidendes Gewicht auf diese Bestimmung gelegt. Die Nationalliberalen seien bereit, dem Staate jedes geforderte Machtmittel gegen die Polen zu geben. Die Freisinnigen hätten Bedenken, weil eine solche Bestimmung ihrem Programm widerspreche. Der Abgeordnete Schrader habe aber gemeint, daß seine Partei das Gesetz deshalb nicht scheitern lassen werde.“(Generalakten des Justizministeriums betr. des Vereinigungs- und Versammlungsrechts, Bd. 7. Bundesarchiv Koblenz 135/5374.)

    Google Scholar 

  28. So begründet der Abgeordnete Schrader am 8. April 1908 seine Zustimmung. Sten. Ber. RT, Bd. 232, S. 4815.

    Google Scholar 

  29. So der konservative Abgeordnete Dietrich am 9. Dezember 1907, Sten. Ber. 229, S. 2098; der Nationalliberale Hieber (a. a. O., S. 2111 f.) und der konserv. Litauer Schickert am 11. Dez. 1907, Sten. Ber. 229, S. 2168f.

    Google Scholar 

  30. In der 1. Lesung am 9. Dez. 1907 (Sten. Ber. 229, S. 2094f.) und in der 2. Lesung am 4. April 1908 (Sten. Ber. 232, S. 4666).

    Google Scholar 

  31. Von der Rechten wird das Argument verwandt, die Polen gebrauchten die Sprache als Kampfmittel gegen den Staat als solchen. So der nationalliberale Abgeordnete Hieber am 9. Dezember 1907, Bd. 229, S. 2112.

    Google Scholar 

  32. April 1908, Sten. Ber. 232, S. 4660.

    Google Scholar 

  33. April 1908 (Sten. Berichte 232, S. 4644). Ähnlich schon der Abgeordnete Trimborn in der 1. Lesung am 9. Dez. 1907; er spricht vom „heiligen Naturrecht der Sprache“.

    Google Scholar 

  34. April 1908, Sten. Ber. 232, S. 4654.

    Google Scholar 

  35. April 1908, Sten. Ber. 232, S. 4830 f. Hinweise auf die Wirkung der Polenpolitik auf die Auslandsdeutschen finden sich auch bei Spahn (4. April 1908).

    Google Scholar 

  36. Dez. 1907, Sten. Ber. 229, S. 2095.

    Google Scholar 

  37. So der konservative Abgeordnete Kolbe am 4. April 1908. Sten. Ber. 232, S. 4663.

    Google Scholar 

  38. Sten. Ber. der Frankf. Nationalversammlung I, S. 737.

    Google Scholar 

  39. Dazu E. Meynen, Deutschland und Deutsches Reich. Sprachgebrauch und Begriffswesenheit des Wortes Deutschland, 1935. Das Wort „Deutschland“erscheint in der Reichsverfassung von 1871 in den Art. 3, 33, 41 und 47.

    Google Scholar 

  40. Vgl. auch die Vorträge auf dem Zweiten Deutschen Soziologentag, 20. Bis 22. Oktober 1912, 1913; dort vor allem die Äußerungen von Max Weber.

    Google Scholar 

  41. H. Rothfels, Bismarck und der Osten, 21959, S. 56. Auch W. Rudert, Die Stellung des Deutschen Reiches zur innerösterreichischen Lage, bes. zum völkischen Kampfe der Deutschen 1890–1900, Diss. Lpg. 1931.

    Google Scholar 

  42. So namentlich die Ansprache vom 15. April 1895. G. W. XIII, S. 568f.

    Google Scholar 

  43. Bülow am 19. März 1903 im RT. und auch schon vorher in der großen Diskussion über die Lage in Österreich vom 14.–16. Dezember 1897.

    Google Scholar 

  44. Dies wird in der Weisung Bülows an den Botschafter in Wien vom 18. Juni 1898 besonders deutlich. Gr. Pol. der Europ. Kab. XIII, S. 119ff.

    Google Scholar 

  45. Waldersee, Denkwürdigkeiten II, S. 418, Eintragung vom 16. VIII. 1898

    Google Scholar 

  46. Große Politik XIII, S. 118f. Lichnowsky an Hohenlohe, 13. Juni 1898. Demgegenüber faßt der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Bernh. v. Bülow in seiner Antwort vom 18./22. Juni 1898 die Gesichtspunkte der seit Bismarck traditionellen österreichischen Politik zusammen (Große Politik XIII, S. 119f.). Darin heißt es: „Unser politisches Interesse, dem sich alle platonischen Sympathien unterordnen müssen, und welches einen der traditionellen Grundsätze der preußischen Politik grade seit der vor zweiunddreißig Jahren erfolgten historischen Auseinandersetzung mit Österreich bildet, geht dahin, daß Österreich-Ungarn in seiner selbständigen Großmachtstellung erhalten bleibt. Dieses Interesse verlangt von uns, daß wir uns davor hüten, zersetzende Tendenzen in Österreich, mögen dieselben von tschechischer, polnischer oder deutscher Seite kommen, zu ermutigen. Die Deutschösterreicher dürfen nicht im Zweifel darüber sein, daß, solange es sich bei ihrem Kampfe für die deutsche Sache darum handelt, das Deutschtum als Kitt für den inneren Zusammenhang und ferneren Bestand des österreichischen Staates in seiner jetzigen Gestalt zu retten, wir ihre Bestrebungen mit vollster Teilnahme verfolgen, daß aber, sobald dieser Kampf als letztes Ziel eine Lostrennung der deutschen Landesteile von Österreich und damit die Rückkehr zu dem Status quo ante 1866 im Auge hat, die Deutschnationalen nicht auf eine Förderung ihrer Pläne von hier aus zu rechnen haben.“

    Google Scholar 

  47. Lichnowsky an Bülow, 17. Juni 1899, Gr. Pol. XIII, S. 175.

    Google Scholar 

  48. Fürst Lichnowsky, Auf dem Wege zum Abgrund I, 1927, S. 102.

    Google Scholar 

  49. Bülow an den Botschafter in Washington, 14. April 1905. Gr. Pol. XIX, 2, S. 598 f. Auf das Abbrechen des Textes an dieser Stelle ist von der englischen Kritik an der Großen Politik in der Times Literary Supplement im Herbst 1953 hingewiesen worden. Darüber F. Ernst, Londoner Diskussion über die deutsche Aktenausgabe, Welt als Gesch. 13, 1953, S. 274f. In Anlage 1 wird der in der Gr. Pol. fehlende Teil des Erlasses von Bülow nach den Akten im Polit. Archiv des Auswärtigen Amts abgedruckt.

    Google Scholar 

  50. Die Darstellung von Fr. Stieve, Die Tragödie der Bundesgenossen, 1930, neigt mehr zu der Linie Lichnowsky-Waldersee. Vgl. S. 187: „Die Tragik des Habsburger-Reichs bestand letzten Endes darin, daß es mit seiner schwerfälligen Struktur, mit seinen inneren Lebensbedingungen, die aus einer vergangenen Epoche stammten, dem mächtigen Strom der Zeit, der die nationale Welle nach oben trug, zum Opfer fiel. Und die Tragik Deutschlands, die tiefere, ergreifendere, weil weniger naturgemäß bedingte, bestand darin, daß dieser junge, gerade zur Macht gelangte Staat immer enger mit dem Greis an seiner Seite verwuchs und in dessen Verfall verstrickt wurde, weil er zur Behauptung der neuen Weltgeltung das Dasein des alten, einst von ihm selbst notgedrungen beiseite geschobenen Österreich-Ungarn brauchte, um dem Andrang feindlicher Nachbarn gewachsen zu sein.“

    Google Scholar 

  51. Sten. Ber. RT 5. April 1871.

    Google Scholar 

  52. Zitiert bei Wittstock, Die Siebenbürger Sachsen und der gesamtdeutsche Gedanke, 1943, S. 44. Zum ganzen Problem: Th. Schieder, Die Bismarckische Reichsgründung von 1870/71 als gesamtdeutsches Ereignis. In: K. v. Raumer und Th. Schieder, Stufen und Wandlungen der deutschen Einheit, 1943.

    Google Scholar 

  53. Zitiert bei Schieder, Th. Schieder, Die Bismarckische Reichsgründung von 1870/71 als gesamtdeutsches Ereignis. In: K. v. Raumer und Th. Schieder, Stufen und Wandlungen der deutschen Einheit, 1943, S. 392. Zu der Haltung der Deutschen in USA: I. Erkorn, Die deutsche Einwanderung der Dreißiger und Achtundvierziger in die Vereinigten Staaten und ihre Stellung zur nordamerikanischen Politik, 1937 und J.G.Gazley, American Opinion of German Unification 1848–1871, 1926.

    Google Scholar 

  54. Zitiert aus einem Briefe von A. v. Dumreicher bei P. Molisch, Briefe zur deutschen Politik in Österreich von 1848 bis 1918, 1934, S. 69. Schieder, Reichsgründung, a. a. O., S. 352.

    Google Scholar 

  55. P. Molisch, Geschichte der deutsch-nationalen Bewegung in Österreich, 1926, S. 80.

    Google Scholar 

  56. Das Linzer Programm bei E. Pichl, Georg Schönerer und die Entwicklung des Alldeutschtums in der Ostmark I, S. 113–122.

    Google Scholar 

  57. Dazu Erwin Barta und Karl Bell, Geschichte der Schutzarbeit am deutschen Volkstum, [1930], namentlich S. 99ff.

    Google Scholar 

  58. So z. B. bei Fritz Bley, Die Weltstellung des Deutschtums, 1897, (hgg. vom Alldeutschen Verband), S. 21.

    Google Scholar 

  59. März 1903.

    Google Scholar 

  60. Dagegen stimmte ihm der konservative Abgeordnete Schempf zu, 20. März 1903. Er meinte, es könnte nach den seitherigen Reden die Meinung aufkommen, der Deutsche Reichstag habe für russische Anarchisten und rumänische Juden mehr Gefühl als für die Deutschen in Ungarn.

    Google Scholar 

  61. Als Höchstzahl von Mitgliedern wurden 40 000 genannt (Barta-Bell, a. a. O., S. 167). Seit 1908 hieß der Verein „Verein für das Deutschtum im Ausland“.

    Google Scholar 

  62. Vgl. z. B. die Erklärung von 1897, gedruckt bei Barta-Bell, S. 175f.

    Google Scholar 

  63. Barta-Bell, a. a. O., S. 171.

    Google Scholar 

  64. Erschienen 1912, das Zitat S. 99 f.

    Google Scholar 

  65. M. Weber, Politische Schriften, 21958, S. 23.

    Google Scholar 

  66. H. Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, 1955, S. 377.

    Google Scholar 

  67. So das Buch von Josef Ludwig Reimer, Ein pangermanisches Deutschland. Versuch über die Konsequenzen der gegenwärtigen wissenschaftlichen Rassenbetrachtung für unsere politischen und religiösen Probleme, 1905. Reimer spricht als neues „Losungswort“aus: „Germanische Proletarier aller Länder vereinigt Euch, vereinigt Euch im pangermanischen Weltreich deutscher Nation!“(S. 345).

    Google Scholar 

  68. Vgl. F. Fischer, Deutsche Kriegsziele, Revolutionierung und Separatfrieden im Osten 1914–1918. HZ 188, 1959, S. 249ff.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1961 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Schieder, T. (1961). Der Nationalstaat in Verteidigung und Angriff. In: Das Deutsche Kaiserreich von 1871 als Nationalstaat. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 20. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98818-8_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98818-8_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-98153-0

  • Online ISBN: 978-3-322-98818-8

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics