Zusammenfassung
Mit dem Ermächtigungsgesetz hatte Hitler sich nicht nur vom Reichstag und von der parlamentarischen Kontrolle, sondern auch vom Reichspräsidenten unabhängig gemacht. Die wichtigsten Sicherungen der deutschnationalen Einzäunungspolitik waren damit gefallen. Denn nun bedurfte es nicht länger des Rückgriffs auf jenen Artikel 48, der die Notverordnungspolitik der vergangenen Jahre eng an den Willen Hinden-burgs geknüpft hatte; nicht länger brauchte man sich der präsidialen Verordnungsmacht zu bedienen. Damit war Hindenburg recht eigentlich schon jetzt ausgeschaltet. Daß er noch länger als ein Jahr lebte, mochte unbequem sein; ein ernsthaftes Hindernis für die Vollendung der Machtergreifung bedeutete es nicht mehr. Ihr weiterer Gang auf den verschiedenen Gebieten des öffentlichen wie halböffentlichen Lebens ist durch die stetig verschärfte Gleichschaltungspolitik bestimmt, die in diesen Wochen von den Länderregierungen über Verwaltung und Beamtenschaft auf sämtliche sozialen und wirtschaftlichen Verbände und Organisationen übergriff. Auch sie hatte schon im Februar begonnen und ihren ersten Höhepunkt mit der Machtergreifung in den Ländern im März erreicht; durch die Gleichschaltungs- und Beamtengesetze des April besiegelt, mündete sie in die Zerschlagung der Gewerkschaften, die Gleichschaltung der wirtschaftspolitischen Organisationen und die Auslöschung aller nicht-nationalsozialistischen Parteien.
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Literatur
RGBl., I, 1933, S. 153.
A. a. O., S. 171; S. 185; S. 195,
A. a. O., S. 173.
Vgl. o. S. 45, Anm. 7, sowie u. S. 205 f.
Über diesen Umbildungsprozeß im einzelnen u. II. Teil, S. 464 ff.
Wenige Monate später fiel im Zusammenhang mit der neuerlichen Reichstagsauflösung und der Suspendierung der Landtage auch diese Einschränkung; vgl. u. S. 352.
Vgl. u. II. Teil, II. und III. Kapitel.
Dazu Wolfgang Schäfer, NSDAP. Entwicklung und Struktur der Staatspartei des Dritten Reiches (Schriftenreihe des Instituts für wissenschaftliche Politik in Marburg, Lahn), Hannover-Frankfurt/M. 1956, S. 35 ff.
RGBl., I, 1933, S. 175; eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten zur Mitgliedschaft bei der NSDAP bei Buchheim in: Gutachten... (Anm. I/125), S. 315 ff.
Gesetze vom 23. Juni, 20. Juli und 22. September 1933 (RGBl., I, 1933, S. 389; S. 518; S. 655); 22. März, 11. Juli und 26. September 1934 (RGBl., I, 1934, S. 203; S. 604; S. 845). Vgl. Dokumente... (Anm. I/31), I, S. 142 ff.
Besonders auch zu Art. 128 und 129 WV, die allen Staatsbürgern gleichen Zugang zu den öffentlichen Ämtern und die Unverletzlichkeit der „wohlerworbenen Rechte“ der Beamten garantierten.
RGBl., I, 1933, S. 195.
Die Gesetzgebung... (Anm. I/31), Heft 3, S. 198 ff.
Vgl. Rühle (Anm. I/9), I, S. 101 f.
RGBl., I, 1933, S. 188.
Schultheß, 1933, S. 215 f.
Ernst Fraenkel, The Dual State, A Contribution to the Theory of Dictatorship, London-New York-Toronto 1941;
vgl. jetzt das Material bei Hubert Schorn, Der Richter im Dritten Reich, Frankfurt/M. 1959.
So auch Brecht, Vorspiel... (Anm. I/2), S. 144.
Vgl. Hitler (Anm. Einl./41), S. 228 ff.; Wolfgang Schäfer (Anm. III/8), S. 5 ff.
Vgl. die soziologischen Analysen bei Theodor Geiger, Die soziale Schichtung des deutschen Volkes. Sozio-graphischer Versuch auf statistischer Grundlage, Stuttgart 1932, S. 106 ff., und Bracher, Die Auflösung... (Anm. Einl./25), S. 170 ff. mit der weiteren Literatur.
Vgl. VB vom 12. September 1929.
Zur eigenen Ortsbestimmung der NSBO vgl. verschiedene Artikel in ihrem Organ Arheitertum 3 (1931), S. 16 ff. usw.
Vgl. dazu auch François Perroux, Des Mythes Hitlériens à l’Europe Allemande, 2. Aufl., Paris 1940, S. 158 ff.
Dazu auch die parteioffiziöse Skizze der NSBO-Entwicklung bei Gerhard Starcke, NSBO und Deutsche Arbeitsfront, Berlin 1934, S. 10 ff.
Die daraus resultierenden innerparteilichen Spannungen sind jetzt in der materialreichen Arbeit von Hans-Gerd Schumann, Nationalsozialismus und Gewerkschaftsbewegung. Die Vernichtung der deutschen Gewerkschaften und der Aufbau der „Deutschen Arbeitsfront“, Hannover-Frankfurt/M. 1958, S. 31 ff., eingehend untersucht.
Vgl. die Aussage Sauckels im Nürnberger Prozeß: IMT (Anm. I/10), XIV, S. 671.
So bestätigt auch von nationalsozialistischer Seite Starcke (Anm. III/24, S. 29), daß der Gewerkschaftsgedanke „zu tief in den Herzen der deutschen Arbeiter verwurzelt [war], als daß der neue Staat das Experiment einer Zerschlagung der Gewerkschaften leichtfertig hätte unternehmen können“.
Zu diesen Hintergründen zusammenfassend Schumann (Anm. III/25), S. 53 ff.
Vgl. die laufende Berichterstattung des NSBO-Organs Arbeitertum zwischen Januar und Mai 1933.
Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 253 f.; Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 4; Bracher, Die Auflösung... (Anm. Einl./25), S. 598 f.; zur politischen Problematik der Gewerkschaften in der Weimarer Republik jetzt besonders Wolfgang Hirsch-Weber, Gewerkschaften in der Politik. Von der Massenstreikdebatte zum Kampf um das Mitbestimmungsrecht (Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 13), Köln-Opladen 1959, S. 21 ff.
So besonders auch Franz Josef Furtwängler, ÖTV. Die Geschichte einer Gewerkschaft, Stuttgart 1955, S. 554 ff.
Zit. nach Schumann (Anm. III/25), S. 55.
Hermann Seelbach, Das Ende der Gewerkschaften. Aufzeichnungen über den geistigen Zusammenbruch eines Systems, Berlin 1934; Seelbach ist nach dem Krieg mit einigen Erklärungen in der Zeitschrift Der Arbeitgeber 5, Heft 9 vom 1. Mai 1953, S. 375 ff., wieder aufgetreten.
Vgl. zum folgenden auch Heiden, Geburt... (Anm. I/126), S. 174 ff.
So eine heftig akklamierte Kampfrede des 2. Vorsitzenden des ADGB (Peter Graßmann) auf dem Führerappell der republikanischen Eisernen Front in Berlin am 12. Februar 1933 oder ein Vortrag Leiparts vor Gewerkschaftsmitgliedern am 21. Februar 1933, der notfalls einen „Kampf auf Leben und Tod“ ankündigte (Vossische Zeitung vom 23. Februar 1933).
Vgl. die Nachweise bei Schumann (Anm. III/25), S. 64 ff., sowie einzelne in den Akten des preußischen Innenministeriums greifbare Vorfälle.
Vgl. das Schreiben des ADGB-Bundesvorstandes an Hindenburg vom 5. April 1933: MGN, Doc. No. NG-4830. Darin werden die Maßnahmen gegen die Gewerkschaften als Beweis für die herrschende Rechtsunsicherheit beklagt: Nach Berichten von Ortsausschüssen und Verbandsvorständen waren am 25. März bereits 39 Verwaltungsgebäude und Büros durch SA, SS oder Polizei besetzt (Aufzählung), 6 weitere beschlagnahmt und seither weitere 22 im einzelnen beschriebene Besetzungen (Solingen 31. März, Hannover 1. April, Frankfurt/M. und Greifswald 29. März usw.) vorgekommen. Dadurch sei die Verwaltungs- und Unterstützungstätigkeit der Gewerkschaften lahmgelegt. Hinzu kommen ein „ungeheurer Terror... insbesondere in der Zeit nach den abgeschlossenen politischen Wahlen...“ Es hätten hunderte von grundlosen Verhaftungen und Mißhandlungen stattgefunden. Man appellierte an Hindenburg, der wohl zu wenig von all dieser Ungesetzlichkeit unterrichtet sei, „alles einzusetzen, um Recht und Gerechtigkeit in Deutschland wieder zur Geltung zu bringen“. Das in den Anlagen mit zahlreichen Beweisen und Beispielen für die Verhaftungs- und Mißhandlungsaktionen ausgestattete Schreiben nimmt auch Bezug auf frühere Zuschriften ähnlicher Art (8., 11., 13., 15., 20. März). Vgl. auch die Hinweise bei Leber/Brandt/Bracher, Das Gewissen entscheidet (Anm. II/98), S. 73 ff.
Rühle (Anm. I/9), I, S. 128.
Goebbels, Vom Kaiserhof... (Anm. I/40), S. 283.
Rühle (Anm. I/9), I, S. 128 f.; vgl. Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 272.
Schumann (Anm. III/25), S. 57. Zum Verhältnis SPD-Gewerkschaften jetzt auch Matthias in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 12.
Vgl. die Beispiele (mit Literatur) bei Schumann, a. a. O., S. 57 ff.
RGBl., I, 1933, S. 161.
A. a. O., S. 193.
So die Erklärung des ADGB-Bundesvorstandes an die Reichsregierung vom 9. April 1933, zit. nach Willy Müller, Das soziale Leben im neuen Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Deutschen Arbeitsfront, Berlin 1938, S. 39, und die Nachweise bei Schumann (Anm. III/25), S. 58.
Aus Goebbels Aufzeichnungen (Vom Kaiserhof..., Anm. I/40, S. 297; S. 299 ff.; S. 304 ff.) geht hervor, wie bewußt organisatorisch, psychologisch und propagandistisch alles dafür vorbereitet wurde.
RGBl., I, 1933, S. 191.
Vgl. Schumann (Anm. III/25), S. 67.
Heiden, Geburt... (Anm. I/126), S. 176.
Franz Grosse in: Gewerkschaftszeitung vom 15. April 1933, S. 225 ff.
Franz Josef Furtwängler in: Gewerkschaftszeitung vom 22. April 1933, S. 242 ff.
Walter Pahl in: Gewerkschaftszeitung vom 29. April 1933, S. 259 ff.
Abgedr. bei Müller (Anm. III/45), S. 51 f.
VB vom 25. April 1933.
Zur Technik der nationalsozialistischen Massenkundgebungen vgl. Schmeer (Anm. I/43), S. 19 ff.; S. 24 ff. Die Jahresliste der Massenfeste, das NS-Feierjahr, umfaßt folgende 14 Höhepunkte: 30. Januar als „Tag der Machtergreifung“; 24. Februar als Parteigründungsfeier und Aufnahmefeier in die NSDAP; Mitte März Heldengedenktag und Verpflichtung der Jugend (HJ); 20. April als „Führers Geburtstag“; 1. Mai als „Nationaler Feiertag des deutschen Volkes“; Mitte Mai Muttertag; Ende Juni Sommersonnenwende; September Reichsparteitag; Oktober Erntedankfest; 9. November Gedenktag für die „Gefallenen der Bewegung“; Wintersonnenwende und „Volksweihnachten“ („Deutsche Weihnacht“) (S. 68 ff.). Dazu kamen später die Versuche, auch weitere populäre christliche Feiertage wie Ostern und Pfingsten in die politisch-weltanschauliche Festliste des Nationalsozialismus einzuordnen (S. 93 ff.).
VB vom 1. Mai 1933.
VB vom 2. Mai 1933.
Schumanns Meinung (Anm. III/25, S. 70), die „Masse der freigewerkschaftlich geschulten Arbeiterschaft“ habe sich nicht blenden lassen und sei den Feiern fern geblieben, ja, habe teilweise dagegen demonstriert, erscheint in dieser weitgehenden Form kaum begründet; der Hinweis auf den sehr subjektiven Bericht des emigrierten KP-Funktionärs Paul Merker, Deutschland. Sein oder nicht sein? Bd. I, Mexico 1944, S. 333 f., reicht dafür nicht aus.
VB vom 2. Mai 1933; Dokumente... (Anm. I/31), I, S. 158 ff.
A. a. O., S. 166.
Reiche Belegsammlung zu dieser Ideologie in: Sozialismus, wie ihn der Führer sieht. Worte des Führers zu sozialen Fragen, zusammengestellt von Fritz Meystre, München 1935, S. 1 ff.
So dann die Schrift des NS-Professors Karl Valentin Müller, Aufstieg des Arbeiters durch Rasse und Meisterschaft, Mündien 1935; zum „deutschen Sozialismus“ auch o. S. 8; u. S. 223 f.; S. 268 ff.
Vgl. den bei Schmeer (Anm. I/43, S. 157) zit. Artikel der NZ vom 10. Mai 1933, Nr. 127, der — entweder ernst gemeint oder von der Zensur übersehen — die Parallele zum Theater offen anführte: „Max Reinhardt kann seinen Vorhang zum letzten Male fallen lassen, das größte nur denkbare Schauspiel gab das deutsche Volk.“
François-Poncet (Anm. II/136), S. 116.
Nach anfänglicher taktischer Rücksichtnahme wurden am 24. Juni 1933 auch ihre Geschäftsstellen von NSBO-Kommissaren besetzt und der Gleichschaltungsprozeß beschleunigt: vgl. die Nachweise bei Schumann (Anm. III/25), S. 79 ff. Auch hier fehlte es, wie im Falle des Konkordats, nicht an schwerwiegenden Illusionen und Mißver-ständnissen, wenn ein späterer Führer des geistlich-katholischen Widerstands, Bischof Graf v. Galen, dann am 1. Mai 1934 an Hitler telegraphierte, er sei „durch die unerwartete Anordnung des Herrn Dr. Ley, daß die Mitglieder katholischer Arbeiter- und Gesellenvereine aus den Listen der Arbeitsfront zu streichen sind, schmerzlich überrascht“ und bitte Hitler, „am Tage der deutschen Arbeit den Ausschluß so vieler treu-deutscher Männer aus der Gemeinschaft deutscher Aufbauarbeit nicht zuzulassen und die Zurücknahme der Anordnung zu verfügen“: MGN 11, Doc. No. NG-4878; weitere Diskussionen darüber rnit verzögerndem, negativem Ergebnis a. a. O., Doc. No. NG-4826, 4879. Man darf bei der Beurteilung solcher Dokumente im totalen Staat freilich nicht vergessen, daß dadurch in erster Linie der Druck auf die katholischen Verbände und ihre Mitglieder gemildert werden sollte.
Es ist bezeichnend dafür, daß auch der Doppelminister Hugenberg von der Aktion erst aus der Zeitung erfuhr: Hiller v. Gaertringen (Anm. I/64), Kap. 11. Noch Jahre später betonte eine nationalsozialistische Dissertation, „daß diese Aktion nicht auf einer gesetzlichen Regelung beruhte, sondern einen rein revolutionären Akt darstellte“: Paul Bruns, Vom Wesen und der Bedeutung der DAF. Ein Beitrag zu ihrer Würdigung als Wegbereiterin einer neuen deutschen Sozialordnung, Diss. Leipzig 1937, S. 19. Übrigens ist bezeichnend, daß sich auch hier, wie bei der Beschlagnahme des Vermögens und der Zeitungen von SPD und Reichsbanner die pseudorechtlichen Beschlüsse der Staatsanwaltschaft noch auf die Reichstagsbrand-Verordnung stützten. Entsprechende Dokumente sind jetzt mitgeteilt von Adolf Arndt, „Eine Dokumentation zur gewaltsamen Unterdrückung der SPD im Jahre 1933“, in: SPD-Pressedienst, P/XII/256 vom 8. November 1957, S. 8.
Arbeitertum, 1933, Folge 6, S. 5.
Dokumente... (Anm. I/31), I, S. 168.
Leon Daeschner, Die DAF, München 1934, S. 11.
Die Reden Hitlers als Kanzler (Anm. II/135), S. 36 ff. Dem Kongreß wohnten das Reichskabinett, die Ministerpräsidenten, Reichsstatthalter, Gauleiter, Vertreter der Reichsbehörden, der Reichswehr, des Diplomatischen Korps, der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände sowie der SA und SS bei.
Dies wurde schon wenig später auch von nationalsozialistischer Seite offen betont: vgl. Starcke (Anm. III/24), S. 29; S. 43; S. 209 ff.
Einzelheiten bei Schumann (Anm. III/25), S. 76 ff.
Zur nationalsozialistischen Arbeitspolitik Perroux (Anm. III/23), S. 228 ff. und besonders die eidesstattliche Erklärung, die der zuständige Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium (Werner Mansfeld) am 7. Mai 1947 über den Umbau des Arbeitsrechts und die Durchsetzung des Führerprinzips in der Betriebs-, Sozial- und Wirtschaftspolitik abgegeben hat: MGN 6, Doc. No. NI-7015 (HAB, Rep. 335, Fall 6, Nr. 213, S. 137 ff.).
RGBl., I, 1933, S. 285.
Vgl. Schumann (Anm. III/25), S. 87 ff. Muchow selbst, der vermutlich ehrlichere Sozialrevolutionär, ist im September 1933 bei einem bis heute ungeklärten Schußwaffen-Unfall umgekommen.
So die von der Obersten SA-Führung hrsgg. Kampfschrift (Bd. 10): SA-Geist im Betrieb. Vom Ringen um die Durchsetzung des deutschen Sozialismus, München 1938, S. 10 ff.
Vom 20. Januar 1934. RGBl., I, 1934, S. 45; vgl. die Analyse bei Schumann (Anm. III/25), S. 116 ff. mit der Literatur.
So auch die nationalsozialistische Interpretation bei Starcke (Anm. III/24), S. 159.
Vom 26. Januar 1934: Rühle (Anm. I/9), II, S. 155 ff., und die offizielle Publikation: Organisation der Deutschen Arbeitsfront und der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude, Berlin-Leipzig o. J. [1934].
Nach der Zusammenstellung Schumanns (Anm. III/25, S. 168) hatte die DAF am 1. Juni 1934 etwa 16 Millionen (plus 8 Millionen korporative) Mitglieder; bis 1942 war die Zahl auf 25 Millionen (plus 10 Millionen korporative) Mitglieder angestiegen, umfaßte also die Hälfte der Bevölkerung.
Ihr Text bei Claus Selzner, Die Deutsche Arbeitsfront. Idee und Gestalt. Kurzer Abriß, Berlin 1935, S. 24 ff.; vgl. das Organisationsbuch der NSDAP, hrsgg. vom Reichsorganisationsleiter der NSDAP, 2. Aufl., München 1937, S. 185 ff.
Vom 29. März 1935: RGBl., I, 1935, S. 502 (§ 3).
Robert Ley, Deutschland ist schöner geworden, hrsgg. von Hans Dauer und Walter Kiehl, Berlin 1936, S. 275.
Walther R. Darre, wie ein erheblicher Teil der nationalsozialistischen Führer im Ausland (Argentinien) gebaren, war in seinen Büchern für eine rassistische Auffrischung des Bauerntums eingetreten: Das Bauerntum als Lebensquell der nordischen Rasse, München 1929; Neuadel aus Blut und Boden, München 1934; oder auch (als Kuriosum): Das Schwein als Kriterium für nordische Völker und Semiten, München 1933. Vgl. auch die treffende Charakteristik des jungen eitlen Ideologen, der sich gleich zu Anfang mit eigener Einweihungsrede einen Gedenkstein in dem hessischen Ort setzen ließ, in dem er das erstgenannte Buch verfaßt hatte, bei Heiden, Geburt... (Anm. I/126), S. 182 ff. — Zu 1) Die Begründung des „agrarpolitischen Apparates“ der NSDAP geht auf ein geheimgehaltenes Exposé zurück, in dem Darre am 15. August 1930 Hitler entwickelt hatte, „wie der Landstand im heutigen Kampfe um den Staat einzusetzen“ ist: (1) zur Unterstützung der Machtergreifung über Bauernstreiks gegen eine „verstädterte Republikregierung“, (2) als ernährungspolitischen „Lebensmotor für den Volksorganismus und biologischen Bluterneuerungsquell des Volkskörpers“, sowie (3) als Träger neuen, von den Slawen eroberten Siedlungslandes im „Ostraum“. Damit war der „Ausbau“ eines agrarpolitischen Netzes über das Reichsgebiet begründet und organisiert worden. Darrés Entwurf (ungedr.) in: MGN, Doc. No. NG-448 (HAB, Rep. 335, Fall 11, Nr. 550, S. 34–48); vgl. auch Bracher, Die Auflösung... (Anm. Einl./25), 3. Aufl., S. 115; S. 167; S. 648 ff.
Die Reden Hitlers als Kanzler (Anm. II/135), S. 26 ff.; zu den ideologischen Aspekten der nationalsozialistischen Bauernpolitik vgl. Perroux (Anm. III/23), S. 198 ff.; Franz L. Neumann, Behemoth (Anm. Einl./4), Teil III; über die parteipolitischen Aspekte von Hugenbergs Wirtschaftspolitik Hiller v. Gaertringen (Anm. I/64), Kap. 8 und 11 ff.
Schultheß, 1933, S. 83.
A. a. O., S. 128 f.
Die Gesetzgebung... (Anm. I/31), Heft 2, S. 178 ff. (Auszeichnung i. Orig.). Zur Beurteilung vgl. auch Sigmund Neumann (Anm. Einl./4), S. 169 f., der mit Recht die politischen Aspekte hervorgehoben hat.
Gesetz über die Neubildung deutschen Bauerntums vom Juli 1933: RGBl., I, 1933, S. 517 f.
Gesetz über die Zuständigkeit des Reiches für die Regelung des ständischen Aufbaus der Landwirtschaft vom 15. Juli 1933: RGBl., I, 1933, S. 495.
Gesetz über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes und Maßnahmen zur Markt- und Preisregelung landwirtschaftlicher Erzeugnisse vom 13. September 1933; RGBl., I, 1933, S. 626 f., sowie das Gesetz zur Sicherung der Getreidepreise vom 26. September 1933: a. a. O., S. 667 f.
Verfügung des Reichsernährungsministeriums vom 19. September 1933 (Rühle, Anm. I/9, I, S. 273 f.).
Erste Verordnung über den Aufbau des Reichsnährstandes vom 8. Dezember 1933: RGBl., I, 1933, S. 1060 f. Darre selbst wurde dann am 12. Januar 1934 von Hitler zum Reichsbauernführer ernannt.
Rühle (Anm. I/9), I, S. 277.
1934 sind dann 700 000, 1935 eine Million Menschen zum Bückeburger „Ehrentag des Bauerntums“ in Bewegung gesetzt worden. Zur organisations- und massenpsychologischen Manipulierung des Erntedankfestes durch die nationalsozialistische Propagandaregie vgl. Schmeer (Anm. I/43), S. 87 ff.
A. a. O., S. 104.
Schultheß, 1933, S. 82, und die „Erklärung des Reichsverbands der Deutschen Industrie zur Umgestaltung und Vereinfachung des industriellen Verbandswesens“ in: WTB, 84. Jg., Nr. 1051, 1. Frühausg. vom 4. Mai 1933.
Vgl. Schultheß, 1933, S. 82; es wurde dann rasch auf das gesamte Wirtschaftsrecht ausgedehnt. Bezeichnend dafür die durchaus juristisch begründete Schrift von Hermann Cunio, Führerprinzip und Willensbildung im Aktienrecht, Leipzig 1935, S. 5 ff.
Vgl. die Verordnung über die Übertragung der Restaufgaben der Schlichter auf die Treuhänder der Arbeit vom 20. Juli 1933 (RGBl., I, 1933, S. 520), und dazu Leopold Franz, Die Gewerkschaften in der Demokratie und in der Diktatur, Karlsbad 1935, S. 54.
In diesem Sinne auch die diesbezüglichen Briefe, Aufrufe, Rundschreiben und Berichte, von denen besonders genannt seien: MGN 5, Doc. No. NI-439; NI-1224 (HAB, Rep. 335, Fall 5, Nr. 173, 174); Case 6, Doc. No. D-151; NI-3799, 585 usw. (HAB, Rep. 335, Fall 6, Nr. 204, S. 1 ff.).
WTB, Nr. 1721 vom 15. Juli 1933 (HAB, Rep. 335, Fall 6, Nr. 203, S. 1 f.) mit der Liste der gewichtigen Namen.
Vgl. u. II. Teil, V. Kapitel.
Ein sprechendes Beispiel von Denunziation aus Konkurrenzgründen bietet die eidesstattliche Versicherung des Leiters der Drucksachenstelle der HJ vom 8. Mai 1934 (HAB, Rep. 320, Nr. 31, Staatssekretär Grauert): „Vor kurzer Zeit besuchten mich die Herren Lück und Plume von der Phönix Illustrationsdruck und Verlag G.m.b.H. und bewarben sich um Drucksachen, u. a. um das Dienstbuch der HJ, das laufend bei der Firma R. Boll G.m.b.H. hergestellt wird. Dabei wiesen die Herren darauf hin, daß die Firma R. Boll G.m.b.H. mit jüdischen Hintermännern arbeitet.
Heiden, Geburt... (Anm. I/126), S. 172; Schultheß, 1933, S. 184.
Punkt 16 des Parteiprogramms.
Vgl. dazu u. II. Teil, S. 636 ff.
Dazu Paul Hertz, „Das Ende der deutschen Konsumgenossenschaftsbewegung“, in: Zeitschrift für Sozialismus, Karlsbad 1936, S. 663 f. Vgl. Robert Ley in: Arbeitertum, 1933/34, Nr. 7, S. 22.
Vgl. Heinrich Hunke, „Die Eingliederung des Kampfbunds des gewerblichen Mittelstandes in die DAF“, in: Arbeitertum, a. a. O., Nr. 13, S. 9 f.
Vgl. o. S. 175; u. S. 217 ff.
Vgl. u. S. 323 ff.
Der ehemalige Führer des nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds, Baldur v. Schirach, nationalsozialistischer „Reichsjugendführer“ seit dem 30. Oktober 1931, war am 5. April 1933 zunächst an die Spitze des „Reichsausschusses der Deutschen Jugendverbände“ und dann auch ihrer „überbündischen“ Zeitschrift Das junge Deutschland (27, H. 4/5, April/Mai 1933, S. 97 f.) gerückt, indem er nach der üblichen Taktik die Geschäftsstelle des Reichsausschusses hatte überrumpeln lassen und die Führung usurpiert hatte; am 17. Juni 1933 war er durch Verfügung Hitlers schließlich zum „Jugendführer des Deutschen Reiches“ ernannt worden: VB vom 18./19. Juni 1933. Vgl. jetzt besonders Arno Klönne, Hitlerjugend. Die Jugend und ihre Organisation im Dritten Reich, Hannover-Frankfurt/M. 1955, S. 12 ff., und — mit dem Gegenbild
Arno Klönne, Gegen den Strom. Bericht über den Jugendwiderstand im Dritten Reich, Hannover-Frankfurt/M. 1957, S. 16 ff.
Gesetz über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933. RGBl., I, 1933, S. 293.
Moskau-Leningrad 1934, S. 39; dazu Flechtheim (Anm. I/76), S. 184. Zum Gesamtzusammenhang vgl. jetzt die detaillierte Darstellung von Bahne (Anm. I/74), Kap. 4–7 mit den Dokumenten (Anhang), insbes. der o. Anm. I/73 zit. Resolution der Komintern (Dok. Nr. 3).
Auch die sowjetzonale Interpretation vermag diesen Sachverhalt trotz allem dokumentarischen Aufwand nicht zu verdunkeln: bezeichnend dafür Bartel (Anm. I/74), S. 1000 ff., der entsprechend der verbindlichen Interpretationslinie die „Sabotage der rechten sozialdemokratischen Führer“ in eigenartiger Logik für das Scheitern der großspurigen KP-Propaganda verantwortlich macht.
Vgl. u. S. 246 f.; Hilger/Meyer (Anm. I/73), S. 252, berichten sogar von einer Äußerung Molotows: “We don’t care if you shoot your German Communists”.
Zitate bei Edinger, “German Social Democracy...” (Anm. I/80), S. 344 ff., sowie jetzt Matthias in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 11 ff.
Internationale Information, 1933/I, S. 112 ff., zit. nach Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 267.
Dazu jetzt besonders eingehend Wolfgang Pack, Das parlamentarische Ringen um das Sozialistengesetz Bismarcks 1878–1890, Diss. Bonn 1959 (ungedr.).
Edinger, “German Social Democracy...” (Anm. I/80), S. 345 f.
Internationale Information, 1933/I, S. 148 ff.
A. a. O., S. 281 f.; vgl. Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 268.
Dazu die von Erich Matthias besorgte Dokumentation „Der Untergang der Sozialdemokratie 1933“ in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 4 (1956), S. 179 ff.; hier S. 196 ff.: „Der Berliner Jugendkonflikt vom April 1933 und die Anfänge der illegalen Arbeit“.
Vgl. Henning Duderstadt, Vom Reichsbanner zum Hakenkreuz. Wie es kommen mußte. Ein Bekenntnis, Stuttgart 1933.
Vgl. Edinger, “German Social Democracy...” (Anm. I/80), S. 354 f. Matthias in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 11.
Z. B. Brief Lobes an Grauert vom 10. April 1933 (HAB, R.ep. 320, Nr. 31) mit Beschwerden über Miß-handlungen gefangener Arbeiter, Gewerkschaftler und bekannter „linker“ Schriftsteller wie Litten, Mühsam, v. Ossietzky durch SA-Wachmänner im Polizeigefängnis Sonnenburg; mit vielen weiteren Fällen von Denunziation, Verfolgung und Mißhandlung aus allen Gebieten Deutschlands.
Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 273; ders., Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 13.
So mit Literatur zum Konflikt Edinger, “German Social Democracy...” (Anm. I/80), S. 356.
Dazu Edinger, German Exile... (Anm. I/80), S. 28 ff.
Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 237 f.; ders. in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 13; Wilhelm Hoegner, Der schwierige Außenseiter, München 1959, S. 108 f.; Stampfer, Erfahrungen... (Anm. II/176), S. 271.
Vgl. die ausführliche Behandlung des Problems bei Erich Matthias, Sozialdemokratie und Nation. Ein Beitrag zur Ideengeschichte der sozialdemokratischen Emigration in der Prager Zeit des Parteivorstandes 1933–1938 (Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte München), Stuttgart 1952, passim.
Nachweis bei Edinger, German Exile... (Anm. I/80), S. 29; Matthias in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 13.
Verhandlungen des Reichstags, Bd. 457, 17. Mai 1933, S. 47 ff.; Die Reden Hitlers... (Anm. II/135), S. 50 ff.
Vgl. u. S. 241 f.
Zahlreiche Einzelheiten finden sich in der von Erich Matthias besorgten Dokumentation „Der Untergang der Sozialdemokratie...“ (Anm. III/122), S. 179 ff.
Matthias, Sozialdemokratie... (Anm. III/130), S. 72 ff.; S. 191.
Vgl. die ausführliche Niederschrift des Abgeordneten Felder in: Matthias, „Dokumentation“ (Anm. III/122), S. 181 ff., mit zahlreichen Details zur Situation und Psychologie der SPD-Entwicklung seit Februar 1933 sowie wichtigen Anmerkungen von Matthias. Jetzt in erweiterter Form ders. in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 13 f.
Neuer Vorwärts vom 18. Juni 1933.
Frankfurter Zeitung vom 20. Juni 1933. Dazu Hoegner (Anm. III/129), S. 109 ff.; Matthias in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 14.
Egelhaaf, 1933, S. 131 f.
2. B. Erlaß des preußischen Ministers des Innern über ein Betätigungsverbot für die sozialdemokratische Partei Deutschlands vom 23. Juni 1933 in: Ministerialverordnungsblatt, I, S. 749; ähnlich in allen anderen Ländern.
Matthias, „Der Untergang...“ (Anm. I/48), S. 276 ff., mit zahlreichen Details in der „Dokumentation“ (Anm. III/122), S. 193 ff.; ders. jetzt in: Das Ende... (Anm. I/21), Kap. 15 f. Darüber hinaus liegt noch keine verläßliche Behandlung des Themas vor, so beachtlich die Tatsache des sozialistischen Widerstandes trotz erheblichen Schwankungen der Intensität und internen Rivalitäten der einzelnen Gruppen erscheint. Auch die zeitgenössischen Parteiberichte sowie die Behandlung von Edinger (German Exile..., Anm. I/80, S. 37 ff.) berühren das Problem nur von außen.
Vgl. Eyck (Anm. Einl./25), II, S. 351 ff.; Bracher, Die Auflösung... (Anm. Einl./25), S. 87 ff.; S. 364 ff. und jetzt die Analysen von Hans Booms (DVP) und Matthias/Morsey (DDP) in: Das Ende... (Anm. I/21).
Die folgenden Ausführungen können nur eine Skizze des Problems geben, das gleichzeitig ausführlich in verschiedenen Beiträgen des Sammelbandes über das Ende der Parteien von der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien behandelt worden ist (Anm. I/21); hier besonders aufschlußreich die quellenmäßig breit fundierte Analyse der DDP.
Schultheß, 1933, S. 96. Booms (Anm. III/142), Kap. 3 f.
Schultheß, a. a. O., S. 103 f.
Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Volkspartei Dingeldey über die Auflösung der Partei vom 4. Juli 1933: DAZ vom 4. Juli 1933.
Vgl. auch Karl Buchheim, Geschichte der christlichen Parteien in Deutschland, München 1953, S. 406 ff.
Vgl. o. S. 49 f.; S, 52 f.
Vgl. o. S. 159 ff. Die Zentrumsstudie von Rudolf Morsey (Anm. I/21) hat den folgenden Prozeß auch dokumentarisch weitestmöglich aufgeklärt.
Zu diesen Zusammenhängen die Andeutungen o. S. 94 u. a. sowie die Skizze des Kirchenkampfs u. S. 342 ff.
Egelbaaf, 1933, S. 130. Weitere Einzelheiten bei Morsey (Anm. I/21), Kap. 13.
Bracher, Die Auflösung... (Anm. Einl./25), S. 621 ff.
Bericht vom 14. Juni 1933: British Documents (Anm. II/81), V, S. 351 ff.
So z. B. auch die seit April 1933 im Kölner „Verlag Deutsches Volk“ erscheinende Zeitschrift „Deutsches Volk. Katholische Monatsschrift für sozialen Aufbau und nationale Erziehung; die Art, wie hier starke Anpassungsneigungen und Anspruch auf eigenen Kurs wechseln, erscheint bezeichnend für die Zwischenlage des Katholizismus 1933/34.
Egelhaaf, 1933, S. 130.
Greifbar schon in der Kabinettssitzung vom 7. März 1933 (vgl. o. Anm. II/70).
Vgl. die Nachweise bei Bracher, Nationalsozialistische Machtergreifung... (Anm. II/164), S. 51 ff.
Vgl. das Telegramm des englischen Botschafters in Berlin vom 30. Juni 1933: British Documents (Anm. II/81), V, S. 383.
Text der Erklärungen in: Kölnische Volkszeitung vom 6. Juni 1933; Frankfurter Zeitung vom 7. Juli 1933 und VB vom 7. Juli 1933; vgl. Schultheß, 1933, S. 168 f. und die Darstellung von Morsey (Anm. I/21), Kap. 14 und Anhang (Dok. Nr. 20 f.).
Egelhaaf, 1933, S. 131. Vgl. jetzt die Darstellung der Schlußvorgänge bei Schwend, „BVP“ (Anm. II/90), Kap. 9–11.
Erklärung des Bevollmächtigten der Landesleitung der Bayerischen Volkspartei, Graf v. Quadt-Isny, über die Auflösung der Partei vom 4. Juli 1933: DAZ vom 6. Juli 1933; Schwend, „BVP“ (Anm. II/90), Anhang (Dok. Nr. 8–11).
Papen (Anm. I/11), S. 295. Etwas anders hat Hitler später den Hergang geschildert: „Eines Tages war Papen verreist, ich ging allein hin. ‚Wieso ist denn immer Herr v. Papen dabei? Ich will doch Sie sprechen!‘, sagte Hindenburg“ (Picker, Anm. Einl./40, S. 410).
Abgedr. in Dokumente... (Anm. I/31), I, S. 185 ff.
Göring (Anm. I/7), S. 95: „Zum zweiten aber veranlaßte ich [!] Herrn von Papen, wie vorher übrigens abgesprochen [!], in seiner Eigenschaft als kommissarischer Ministerpräsident zurückzutreten, damit das Amt mir vom Führer übertragen werden konnte.“ Es bleibt zu beachten, daß dieser Satz noch 1933, also lange vor Papens Sturz aus der Reichsregierung, geschrieben wurde. Dagegen stehen allerdings die zeitgenössischen Informationsberichte Dertingers (Sammlung Brammer), die schon am 9. März 1933 und dann häufig (z. B. am 22., 23., 27. März usw.) und durchaus glaubwürdig von wochenlangen schweren Kämpfen um die preußische Ministerpräsidentschaft sprechen.
Dazu Duesterberg (Anm. I/11), S. 51 ff.
Schultheß, 1933, S. 79..
Vgl. z. B. den Bericht eines Polizeihauptmanns über die „Werbetätigkeit des Stahlhelms innerhalb der Polizeiinspektion Neukölln“ vom 6. April 1933 (HAB, Rep. 320, Nr. 32, Akten Grauert), nach dem diese Vorgänge zwischen dem 11. und 13. März einsetzten: „... Einzelne Reviere sollen fast vollständig übergetreten sein. Auf meine Frage, was zu diesem plötzlichen Massenübertritt geführt habe, wurde mir seitens der Beamten geantwortet, daß sie nicht als Marxisten gelten wollten und sich deshalb einem nationalen Wehrverband angeschlossen hätten, der ihnen als politisch neutral hingestellt worden sei. Ich nehme an, daß dieser schlagartige, an so zahlreichen Dienststellen gleichzeitig erfolgte Übertritt zum Stahlhelm auf eine mir nicht bekannte Anweisung des Schraderverbandes zurückzuführen ist, da die Mehrzahl der in Frage kommenden Beamten diesem Verbande angehört.“
Schultheß, 1933, S. 79 f. Vgl. zum Stahlhelmproblem im übrigen u. III. Teil, III. Kapitel, Abschn. 3.
Frankfurter Zeitung vom 27., 28., 29., 30. April 1933; vgl. die zusammenfassende Analyse des Eingliederungsprozesses bei Hans Buchheim in: Gutachten... (Anm. I/125), S. 370 ff.
Mitteilung der Reichspressestelle der NSDAP, nach Kölnische Zeitung vom 22. Juni 1933, Nr. 332, Morgenausgabe.
Dazu ausführlicher die Darstellung der Endphase der DNVP, die Friedrich Hiller v. Gaertringen in dem o. Anm. I/21 angekündigten Sammelwerk geben wird.
Einen Anhaltspunkt bietet auch der Bericht (7. 4. 33), in dem der englische Botschafter entsprechende Gedanken des Chefredakteurs der DAZ (Dr. Klein) wiedergab: British Documents (Anm. II/81), V, S. 26 ff. Allzu positiv die Beurteilung Hugenbergs bei: Anton Ritthaler, „Eine Etappe auf Hitlers Weg zur ungeteilten Macht“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 8 (1960), S. 193 ff.
Schultheß, 1933, S. 97 f. Am 29./30. März waren Büro und Wohnung Oberfohrens durchsucht worden; zu den Zusammenhängen jetzt Hiller v. Gaertringen (Anm. I/64), Kap. 10 und Dok. Nr. 12 f.
Schultheß, 1933, S. 99 f.
Vgl. dazu Hugenbergs Ringen... (Anm. I/11), passim.
HAB, Rep. 320, Nr. 31 (Akten Grauert).
A. a. O., Anlage 1.
A. a. O., Anlage 2, Brief von Prof. Meyer an Hugenberg vom 7. April 1933.
A. a. O., Anlage 3.
A. a. O., Anlage 4.
A. a. O., Anlage 5.
A. a. O., Anlage 6. Vgl. auch das Material bei Hiller v. Gaertringen (Anm. I/64), Kap. 11 f.
Schultheß, 1933, S. 110.
A. a. O., S. 119 f.
Vgl. z. B. o. S. 26; S. 44 ff.; S. 58 ff.
Schultbeß, 1933, S. 152.
Dazu Hans Rothfels, Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung, Neuaufl. Frankfurt/M.—Hamburg, 1958, S. 31 ff.;
Gerhard Ritter, Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung, 3. Aufl., Stuttgart 1956, S. 123 ff.; Das Gewissen steht auf (Anm. II/25), S. 137 ff.; Das Gewissen entscheidet (Anm. II/98), S. 183 ff.
Bismarck hatte vor allem Hitlers Diktum kritisiert, die Frage der Monarchie sei nicht aktuell (vgl. o. S. 164); er trat zurück, als der Rundfunk die Sendung einer entsprechenden Rede Bismarcks ablehnte; vgl. den Bericht des englischen Botschafters vom 12. April 1933 in: British Documents (Anm. II/81), V, S. 36, sowie auch schon die Informationsberichte Dertingers vom 27. und 30. März 1933 (Sammlung Brammer). Zu diesen Zusammenhängen auch Fabian v. Schlabrendorff, Offiziere gegen Hitler, 4. Aufl., Zürich-Wien-Konstanz 1951, S. 32 ff.
Schultheß, 1933, S. 155.
Mitteilung des amtlichen preußischen Pressedienstes über die Auflösung der Deutschnationalen Kampfringe durch den preußischen Innenminister vom 21. Juni 1933: VB vom 22. Juni 1933. Vgl. dazu im einzelnen Hiller v. Gaertringen (Anm. I/64), Kap. 13, sowie Dok. Nr. 22 f.
Vgl. HAB, Rep. 320, Nr. 32 (Akten Grauert). So war der Geschäftsführer der DNVP Ostpreußen (Wilhelm Krieger, Marienburg) nach seiner polizeilichen Festnahme („Schutzhaft“) durch die SA schwer mißhandelt worden, was zu erregtem Schriftwechsel auch über die Reichskanzlei (Lammers) führte, da „der Herr Reichspräsident den Herrn Reichskanzler auf den Vorfall mündlich aufmerksam gemacht und die Prüfung der Angelegenheit gewünscht hat“. Darauf erfolgte dann am 27. September 1933 ein Bericht der Gestapo, der bündig in der Amtssprache des Tages erklärte: „Im Zusammenhang mit der Auflösung des deutschnationalen Kampfringes wurde bei Krieger in Marienburg Haussuchung vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, daß er im Begriff stand, für Westpreußen einen Kampfring zu bilden. Es trifft zu, daß Kr. durch die SA vernommen worden und daß es hierbei infolge seines widersetzlichen Verhaltens zu körperlichen Übergriffen gegen ihn gekommen ist.“
Schultheß, 1933, S. 158 f.
RGBl., I, 1933, S. 391.
Proteste und Rücktrittsgesuche in: Hugenbergs Ringen... (Anm. I/11), S. 82 ff.
Vgl. Akten des AA, 6616/E 499794 ff. (Documents..., Anm. I/30, I, S. 612); dazu Hilger/Meyer (Anm. I/73), S. 257, und den Bericht der Times vom 17. Juni 1933. Dazu jetzt auch Ritthaler (Anm. III/172), S. 197 ff.
Vgl. o. S. 187 ff. Zeugnisse des Kesseltreibens gegen Hugenberg in: Hugenbergs Ringen... (Anm. I/11), S. 78 ff.
A. a. O., S. 35 ff., auch zum folgenden, freilich mit stark apologetischen Akzenten.
Vereinbarung über die Auflösung der Deutschnationalen Front vom 17. Juni 1933: VB vom 28. Juni 1933. Hiller v. Gaertringen (Anm. I/64), Kap. 13 f. Ein Eingreifen Hindenburgs, um das sich in diesen Tagen auf Hugenbergs Wunsch der frühere DNVP-Vorsitzende Hergt bemühte, wurde durch Hindenburgs Sohn, der nun auf Hitlers Seite stand, schon an der Schwelle von Neudeck verhindert; vgl. Ritthaler (Anm. III/172), S. 199 f.
Vgl. François-Poncet (Anm. II/136), S. 118 f.
Auch der englische Botschafter, der am 29. Juni einen zweistündigen Abschiedsbesuch in Neudeck machte, konnte weder bei Hindenburg noch bei dessen Umgebung irgendeine Betroffenheit über die jüngsten Ereignisse feststellen; vgl. seinen Bericht vom 30. Juni 1933 in: British Documents (Anm. II/81), V, S. 387 f. Dazu jetzt die Darstellung Ritthalers (Anm. III/172), S. 200 ff., mit den aufschlußreichen Dokumenten (Hugenbergs Abschiedsgesuch an Hindenburg vom 26. Juni 1933 und eine angefügte persönliche Erklärung vom 27. Juni, ferner eine wenig später verfaßte ausführliche Niederschrift Hugenbergs über die Vorgänge, der Entwurf einer rettenden Parteierklärung und ein späterer Bericht Freytagh-Loringhovens vom 2. November 1935 über die Ereignisse des 26727. Juni 1933).
Sammlung Brammer 3, Anw. Nr. 182 vom 16. Januar 1934; vgl. Anw. Nr. 200 vom 24. Januar 1934.
Hugenbergs Ringen... (Anm. I/11), S. 48.
Verordnung zur Sicherung der Staatsführung vom 7. Juni 1933: RGBl., I, 1933, S. 462.
RGBl. I, 1933, S. 479 f.
Dazu die entsprechenden Zusammenhänge u. S. 350 ff.
RGBl., I, 1933, S. 479.
Vgl. auch die treffende Analyse bei Brecht, Vorspiel... (Anm. I/2), S. 156 ff.
Vgl. u. II. Teil, S. 597 ff.
Vgl. u. Nachwort.
Vgl. u. S. 350 ff.
Dazu Hans Schneider (Anm. II/146), S. 212 f.
Vgl. Papen (Anm. I/11), S. 295.
Brecht, Vorspiel... (Anm. I/2), S. 159 f.
Die Gesetzgebung... (Anm. I/31), Heft 3, S. 63 f.
Vgl. o. S. 148.
Am 6. Juli 1933; abgedr. im VB vom 8. Juli 1933 und in: Die Reden Hitlers... (Anm. II/135), S. 62 ff.
Am 11. Juli 1933; abgedr. im VB vom 12. Juli 1933.
VB vom 8. Juli 1933 (o. Anm. III/216).
Am 17. Juli 1933; abgedr. in: Der Angriff vom 18. Juli 1933.
Der große Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg vom 1. bis 3. September 1933. Der Kongreß des Sieges, Dresden 1934, S. 8.
Vgl. die spätere parteioffiziöse Zusammenfassung dieses Gedankens bei Helmut Mehringer, Die NSDAP als politische Ausleseorganisation, München 1938, S. 40 ff.; S. 112 ff.
So Hitler in Nürnberg 1935: Der Parteitag der Freiheit vom 10. bis 16. September 1935. Offizieller Bericht, 2. Aufl., München 1935, S. 283 f.; S. 30; vgl. auch Gottfried Neeße, Partei und Staat, Hamburg 1936, S. 47 ff.
Der Parteitag..., a. a. O., S. 7.
RGBl., I, 1933, S. 1016.
Dazu auch Hans Buchheim in: Gutachten... (Anm. I/125), S. 323 f.
Vgl. die Richtlinien für die Parteigeschichte der NSDAP in der Fassung vom 17. Februar 1934, hrsgg. von der Reichsleitung der NSDAP (Heß), München 1934, S. VI: „Darum sind die Parteirichter nur ihrem nationalsozialistischen Gewissen verhaftet..., und untenan sind sie nur dem Führer.“
Dazu besonders Hans Buchheim, „Die SS in der Verfassung des Dritten Reiches“, in: Vierteljahrshefte für
Carl Schmitt, Staat, Bewegung, Volk. Die Dreigliederung der politischen Einheit, Hamburg 1933. Zeitgeschichte 3 (1955), S. 127 ff.
Der Beamte im Geschehen der Zeit. Worte von Hermann Neeß, Berlin 1936 (von der NS-Beamtenorgani-sation in 300 000 Exemplaren verbreitet).
Hitler, Mein Kampf (Anm. Einl./41), S. 673.
Vgl. u. III. Teil, IV. Kap.
Sigmund Neumann (Anm. Einl./4), S. 126 ff., mit grundlegenden Ausführungen über Begriff, Struktur und Dilemma der diktatorischen Monopolpartei im totalitären Staat.
Franz L. Neumann, Behemoth (Anm. Einl./4) in seiner Polemik gegen Ernst Fraenkel (The Dual State, Anm. III/17).
Robert Pelloux, Le parti national-socialiste et ses rapports avec l’état, Paris 1936, S. 35 ff.
Vgl. u. Nachwort.
Brecht, Vorspiel... (Anm. I/2), S. 162.
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Bracher, K.D., Sauer, W., Schulz, G. (1960). Die Besiegelung des Einparteienstaates. In: Die nationalsozialistische Machtergreifung. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96240-9_4
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